News: Äußerst dünne Luft auf Callisto
Die ersten Anzeichen für Kohlendioxid auf dem Mond entdeckte das Instrument bereits im September 1997. Mit den neueren Erkenntnissen wurde die Anwesenheit von Kohlendioxid auf der Oberfläche bestätigt und die Substanz zusätzlich in der Atmosphäre nachgewiesen (Science vom 5. Februar 1999).
Eine so dünne Gasschicht wie auf Callisto bezeichnen Wissenschaftler als Exosphäre. Die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichtes kann deren Moleküle leicht in Ionen und Elektronen spalten. Die geladenen Teilchen folgen dann vermutlich dem Magnetfeld des Jupiters und verlassen so den Mond. Die Forscher nehmen darum an, daß es eine Quelle für Kohlendioxid auf Callisto geben muß, aus welcher die Atmosphäre gespeist wird. Eine Möglichkeit wäre das Innere des Himmelskörpers. Auf Bildern, die Galileo von der Oberfläche gemacht hat, sind Merkmale für Erosion zu sehen. Dort könnten Gase entströmen.
Zwei der vier großen Jupitermonde – Europa und Ganymed – besitzen dünne Sauerstoffatmosphären, Io dagegen verfügt über eine Schwefeldioxidhülle. "Wir sind gespannt darauf, nach weiteren Gasen zu suchen, die in Callistos Atmosphäre vorkommen", meint Carlson. Dem Plan nach ergeben sich bei Passagen im August und September Gelegenheiten dazu.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 26.11.1998
"Wasserspeiende Vulkane auf Europa?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 27.10.1998
"Mond-Meere?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 11.6.1998
"Noch nicht hartgekocht"
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.