Verhaltensforschung: Affige Sehnsüchte: Teuer erkauft!
Affen und Menschen teilen einiges miteinander: mindestens viele Gene und manches Verhalten. Die Gemeinsamkeiten gehen aber noch weiter, denn gewisse Affen zeigen ebenfalls Klassenbewusstsein und Sinn für Erotik. Und: Sie sind auch bereit, für ihre Sehnsüchte zu bezahlen.
Vor Jahren sang die Münchner "Spider Murphy Gang" von den Wünschen eines Mannes, der immer wieder Geld opferte, um zumindest einen kurzen Blick auf das Subjekt seiner Begierden zu erhaschen: die Enthüllungskünstlerin eines bajuwarischen Rotlicht-Etablissements. Der bedauernswerte Voyeur warf Münze um Münze nach – und doch blieb ihm immer nur ein kurzes "Minutenglück".
Doch dieses Verhalten ist anscheinend keineswegs nur einzigartig unter geschlechtsreif-neurotischen Großstädtern zur Paarungszeit: Auch Affen sind durchaus willens zur mehrfachen oder längeren Betrachtung attraktiver weiblicher Hinterteile, Teile ihres wohlverdienten Fruchtkorbes zu opfern.
Dies lässt sich zumindest aus Ergebnissen eines Forscherteams um Michael Platt von der Duke-Universität ableiten. Sie beobachteten das Verhalten von vier männlichen Rhesusaffen, denen verschiedene Bilder ihnen bekannter Artgenossen sowie neutraler Gegenstände gezeigt wurden. Die Tiere konnten dabei jeweils zwischen zwei Abbildungen wählen und erhielten je nach betrachtetem Objekt unterschiedlich hohe Belohnungen in Form von Saft.
Hatten die Makaken die Alternative zwischen dem mit viel fruchtigem Obolus belohnten, jedoch nichts sagenden Grau des neutralen Bildschirms und dem mit kärglichem Salär bedachten, aber doch eher stimulierenden Po einer adretten Affendame, so entschieden sich die Stenze in spe bevorzugt für den Allerwertesten. Für ihre visuelle Befriedigung "zahlten" sie also durch einen Verzicht auf den kulinarischen Genuss: Gerötete Affenhintern bilden schließlich eine Art Aphrodisiakum für unsere äffischen Verwandten.
Gut, Affen lassen sich also von reizenden weiblichen Hintern zu "Zahlungen" verführen. Aber wie steht es mit dem Anblick eines männlichen Gegenstücks? Nun, Bilder rangniedrigerer Artgenossen lockten die Makaken kaum hinter dem Ofen hervor: Hier bevorzugten sie selbst bei ähnlicher Entlohnung lieber das tumbe Grau.
Erst als ihnen umfangreichere Tributzahlungen in Form von Säften geboten wurden, ließen sich die Affen zu einem Blickwechsel herab – und zeigten damit einen gewissen Standesdünkel. Aus der Sicht der untersuchten Tiere ist dies allerdings durchaus verständlich, denn nachrangige Gemeinschaftsmitglieder bieten weder Aussicht auf Fortpflanzung noch sozialen Aufstieg.
Nach Meinung der Wissenschaftler wägen die Affen die Bilder somit nach ihrem informellen und vor allem sozialen Gehalt ab. Damit bestätigten die Makaken in diesem Experiment erstmalig unter Laborbedingungen ihre sozialen Urteilsfähigkeiten, die sich schon bei Freilandforschungen angedeutet hatten.
Die Studienobjekte gewannen ihre Erkenntnisse über die Rangordnung der gezeigten Affenbande zudem durch reines Beobachten – sie selbst durften sich nicht in der Gruppe aufhalten –, was wiederum ihre hohe neuronale Wahrnehmungsfähigkeit unterstreicht. Und sie sind sogar zu "Zahlungen" bereit, sofern die Bilder ihnen entsprechend wertvolle Inhalte oder Reize liefern – ein Verhalten, das auch dem Menschen eigen ist.
In einem gehen die beobachteten Rhesusaffen allerdings noch einen Schritt weiter: Sie bezahlen auch für Ansichten ranghöherer Männchen. Hier gehen nun aber die Vergleiche von Mensch und Affe doch zu weit. Denn welcher männliche Homo sapiens entwickelt schon solch einen Masochismus, als dass er Bilder seines dominanten Chefs zur privaten Luststeigerung erwerben möchte?
Doch dieses Verhalten ist anscheinend keineswegs nur einzigartig unter geschlechtsreif-neurotischen Großstädtern zur Paarungszeit: Auch Affen sind durchaus willens zur mehrfachen oder längeren Betrachtung attraktiver weiblicher Hinterteile, Teile ihres wohlverdienten Fruchtkorbes zu opfern.
Dies lässt sich zumindest aus Ergebnissen eines Forscherteams um Michael Platt von der Duke-Universität ableiten. Sie beobachteten das Verhalten von vier männlichen Rhesusaffen, denen verschiedene Bilder ihnen bekannter Artgenossen sowie neutraler Gegenstände gezeigt wurden. Die Tiere konnten dabei jeweils zwischen zwei Abbildungen wählen und erhielten je nach betrachtetem Objekt unterschiedlich hohe Belohnungen in Form von Saft.
Hatten die Makaken die Alternative zwischen dem mit viel fruchtigem Obolus belohnten, jedoch nichts sagenden Grau des neutralen Bildschirms und dem mit kärglichem Salär bedachten, aber doch eher stimulierenden Po einer adretten Affendame, so entschieden sich die Stenze in spe bevorzugt für den Allerwertesten. Für ihre visuelle Befriedigung "zahlten" sie also durch einen Verzicht auf den kulinarischen Genuss: Gerötete Affenhintern bilden schließlich eine Art Aphrodisiakum für unsere äffischen Verwandten.
Gut, Affen lassen sich also von reizenden weiblichen Hintern zu "Zahlungen" verführen. Aber wie steht es mit dem Anblick eines männlichen Gegenstücks? Nun, Bilder rangniedrigerer Artgenossen lockten die Makaken kaum hinter dem Ofen hervor: Hier bevorzugten sie selbst bei ähnlicher Entlohnung lieber das tumbe Grau.
Erst als ihnen umfangreichere Tributzahlungen in Form von Säften geboten wurden, ließen sich die Affen zu einem Blickwechsel herab – und zeigten damit einen gewissen Standesdünkel. Aus der Sicht der untersuchten Tiere ist dies allerdings durchaus verständlich, denn nachrangige Gemeinschaftsmitglieder bieten weder Aussicht auf Fortpflanzung noch sozialen Aufstieg.
Nach Meinung der Wissenschaftler wägen die Affen die Bilder somit nach ihrem informellen und vor allem sozialen Gehalt ab. Damit bestätigten die Makaken in diesem Experiment erstmalig unter Laborbedingungen ihre sozialen Urteilsfähigkeiten, die sich schon bei Freilandforschungen angedeutet hatten.
Die Studienobjekte gewannen ihre Erkenntnisse über die Rangordnung der gezeigten Affenbande zudem durch reines Beobachten – sie selbst durften sich nicht in der Gruppe aufhalten –, was wiederum ihre hohe neuronale Wahrnehmungsfähigkeit unterstreicht. Und sie sind sogar zu "Zahlungen" bereit, sofern die Bilder ihnen entsprechend wertvolle Inhalte oder Reize liefern – ein Verhalten, das auch dem Menschen eigen ist.
In einem gehen die beobachteten Rhesusaffen allerdings noch einen Schritt weiter: Sie bezahlen auch für Ansichten ranghöherer Männchen. Hier gehen nun aber die Vergleiche von Mensch und Affe doch zu weit. Denn welcher männliche Homo sapiens entwickelt schon solch einen Masochismus, als dass er Bilder seines dominanten Chefs zur privaten Luststeigerung erwerben möchte?
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