Artenschutz: Afrikanische Nationalparks verlieren große Säuger
Die Bestände zahlreicher großer Säugetierarten innerhalb der afrikanischen Nationalparks haben über die vergangenen 15 Jahre teils stark abgenommen, berichten Tim Caro von der Universität von Kalifornien in Davis und Paul Scholte von der Universität Leiden. Für ihre Bewertung sichteten die Biologen Berichte über Populationszählungen – hauptsächlich von den gut identifizierbaren Antilopen – aus über den ganzen afrikanischen Kontinent verteilten Parks.
Systematische Beobachtungen von Säugerpopulationen laufen in Afrika schon seit teilweise vierzig Jahren. Die Gründe, dass erst jetzt die Rückgänge an Individuen festgestellt wurden, sind methodischer Art: Einerseits haben die Forscher erst seit Kurzem das statistische Rüstzeug, um die Langzeitdaten trotz der verwirrenden Vielfalt an Variablen auszuwerten. Zum anderen ist es den Naturschützern gelungen, verschiedene Beobachtungsmethoden miteinander zu kombinieren und so eine konstante Datenbasis über Jahre für einzelne Orte zu erhalten.
Vor allem der Mensch scheint verantwortlich für den Rückgang der Großsäuger – wie etwa Impala, Schwarzrückenducker und Kob-Antilope – zu sein: Wilderei für Trophäen und Buschfleisch, eine wachsende Bevölkerung, die in die Nationalparks einwandert, um Ackerbau zu betreiben und ihr Vieh weiden zu lassen oder die zu kleine Bemessung der Reservate, die die Tiere zwingt, in ungeschützte Gebiete abzuwandern.
Nur in sehr wenigen Fällen ließe sich die Abnahme der Hornträger, wie etwa im südafrikanischen Kruger-Nationalpark, mit klimatischen Faktoren begründen, so Caro und Scholte. Bei Schutzmaßnahmen in der Zukunft müssten die veränderten demografischen Bedingungen in Afrika berücksichtigt werden. Dies erfordere eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen vor Ort und gleichzeitig eine verstärkte Bewachung der Reservate. Langfristig seien die teils riesigen Nationalparks in Afrika aber eventuell nicht mehr haltbar – auch im dicht besiedelten Europa existieren nur vergleichsweise kleine Rückzugsgebiete für die Natur. (lp)
Systematische Beobachtungen von Säugerpopulationen laufen in Afrika schon seit teilweise vierzig Jahren. Die Gründe, dass erst jetzt die Rückgänge an Individuen festgestellt wurden, sind methodischer Art: Einerseits haben die Forscher erst seit Kurzem das statistische Rüstzeug, um die Langzeitdaten trotz der verwirrenden Vielfalt an Variablen auszuwerten. Zum anderen ist es den Naturschützern gelungen, verschiedene Beobachtungsmethoden miteinander zu kombinieren und so eine konstante Datenbasis über Jahre für einzelne Orte zu erhalten.
Vor allem der Mensch scheint verantwortlich für den Rückgang der Großsäuger – wie etwa Impala, Schwarzrückenducker und Kob-Antilope – zu sein: Wilderei für Trophäen und Buschfleisch, eine wachsende Bevölkerung, die in die Nationalparks einwandert, um Ackerbau zu betreiben und ihr Vieh weiden zu lassen oder die zu kleine Bemessung der Reservate, die die Tiere zwingt, in ungeschützte Gebiete abzuwandern.
Nur in sehr wenigen Fällen ließe sich die Abnahme der Hornträger, wie etwa im südafrikanischen Kruger-Nationalpark, mit klimatischen Faktoren begründen, so Caro und Scholte. Bei Schutzmaßnahmen in der Zukunft müssten die veränderten demografischen Bedingungen in Afrika berücksichtigt werden. Dies erfordere eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen vor Ort und gleichzeitig eine verstärkte Bewachung der Reservate. Langfristig seien die teils riesigen Nationalparks in Afrika aber eventuell nicht mehr haltbar – auch im dicht besiedelten Europa existieren nur vergleichsweise kleine Rückzugsgebiete für die Natur. (lp)
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