Beobachtungstipp: Aktivitätsausbruch der Epsilon-Perseiden?
Gewöhnlich ist der Meteorstrom der Epsilon-Perseiden vom 1. bis zum 28. September aktiv, mit einem Aktivitätsmaximum am 9. September. Aber auch dann lassen sich durchschnittlich nur etwa drei Meteore pro Stunde sichten. Nach Angaben der NASA und des Internetdiensts Spaceweather.com wurde nun in der aktuellen Sichtbarkeitsperiode, am frühen Morgen des 10. September 2013, eine wesentlich höhere Rate registriert: rund 50 Meteore innerhalb eines Zeitraums von zwei Stunden.
Dabei handelt es sich um diejenige Rate, die ein Beobachter unter absolut dunklem Himmel registrieren würde, wenn sich der Ausstrahlungspunkt der Meteore im Zenit befände (englisch: Zenithal Hourly Rate, ZHR). Während eines Aktivitätsausbruchs im Jahr 2008 waren die Epsilon-Perseiden bereits ähnlich aktiv: 25 Meteore pro Stunde.
Erwin Filimon vom Astronomischen Arbeitskreis Salzkammergut/Sternwarte Gahberg, sandte uns ein am 10. September 2013 um 00:12 Uhr MESZ aufgenommenes Foto einer Feuerkugel zu: "Die Nachleuchtspur ist auf weiteren Aufnahmen bis 00:21 Uhr zu erkennen. Von 00:14 bis 00:16 Uhr MESZ sind drei weitere, schwächere Feuerkugeln aufgenommen worden; alle in der gleichen Richtung und nahe dem Großen Wagen."
Es ist nicht ausgeschlossen, dass in den kommenden Nächten weitere helle Meteore über den Himmel eilen. Wer danach Ausschau halten möchte, sollte dazu vor allem die zweite Nachhälfte nutzen, wenn das Sternbild Perseus mit dem Radianten der Epsilon-Perseiden hoch über dem Horizont steht.
Der Meteorstrom der Epsilon-Perseiden tritt alljährlich im September auf, da die Erde zu dieser Zeit die Staubpartikelwolke eines Kometen durchläuft. Die Partikel dringen dann mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein, wo sie die beobachteten Leuchtspuren verursachen, die im Volksmund auch Sternschnuppen genannt werden. Im Fall der Epsilon-Perseiden ist der Ursprungskomet unbekannt. Aus der Sicht eines irdischen Beobachters scheinen die Meteore von einem gemeinsamen Ausstrahlungspunkt am Himmel zu kommen, dem "Radianten", der im vorliegenden Fall unweit des Sterns Epsilon im Sternbild Perseus liegt, was dem Strom seinen Namen eintrug.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben