Chronischer Schmerz: Akuter Schmerz als Erleichterung
Chronische Schmerzen beeinträchtigen nicht nur massiv die Lebensqualität, sie verändern auch nachhaltig verschiedene Prozesse im Körper. So empfinden Betroffene einen akuten Schmerzreiz als lindernden Effekt, dessen Ende ihr Gehirn sogar als Bestrafung verbucht.
Marwan Baliki von der Northwestern University und seine Kollegen hatten mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) verfolgt, wie gesunde Versuchspersonen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen auf einen Hitzereiz reagierten. Bei allen Probanden meldeten sich sofort die klassischen neuronalen Schaltkreise der Schmerzwahrnehmung sowie der Nucleus accumbens, der eine entscheidende Rolle im Belohnungssystem spielt.
Hier zeigte sich jedoch ein deutlicher Unterschied in den Messungen: Bei den gesunden Teilnehmern reagierte der Nucleus accumbens positiv auf das Ende des Schmerzreizes – wie bei einer Belohnung. Die entsprechende Aktivität bei den Patienten mit chronischem Rückenleiden verkehrte sich hingegen ins Negative, obwohl sie zuvor den akuten Reiz als unangenehm eingestuft hatten. Offenbar, so interpretieren die Wissenschaftler, kündigt das Abklingen die gefürchtete Rückkehr der altbekannten ständigen Pein an. Dazu passt, dass die Betroffenen in einem zweiten Versuch ihre chronischen Schmerzen während des Akutsignals als weniger schlimm einstuften.
Während akute Schmerzen mit Beseitigung der Ursache relativ schnell wieder verschwinden, treten chronische Schmerzen auch dann noch auf, wenn der Ursprung des Leidens längst beseitigt ist: Die Schmerzreaktion der betroffenen Nervenzellen hat sich verselbstständigt. Dieses Schmerzgedächtnis muss in entsprechenden Therapien von Spezialisten gesondert behandelt werden, was jedoch oft unterbleibt. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge fünf bis acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, wobei permanente Rücken- und Kopfschmerzen die Liste der häufigsten Leiden anführen. (af)
Marwan Baliki von der Northwestern University und seine Kollegen hatten mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) verfolgt, wie gesunde Versuchspersonen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen auf einen Hitzereiz reagierten. Bei allen Probanden meldeten sich sofort die klassischen neuronalen Schaltkreise der Schmerzwahrnehmung sowie der Nucleus accumbens, der eine entscheidende Rolle im Belohnungssystem spielt.
Hier zeigte sich jedoch ein deutlicher Unterschied in den Messungen: Bei den gesunden Teilnehmern reagierte der Nucleus accumbens positiv auf das Ende des Schmerzreizes – wie bei einer Belohnung. Die entsprechende Aktivität bei den Patienten mit chronischem Rückenleiden verkehrte sich hingegen ins Negative, obwohl sie zuvor den akuten Reiz als unangenehm eingestuft hatten. Offenbar, so interpretieren die Wissenschaftler, kündigt das Abklingen die gefürchtete Rückkehr der altbekannten ständigen Pein an. Dazu passt, dass die Betroffenen in einem zweiten Versuch ihre chronischen Schmerzen während des Akutsignals als weniger schlimm einstuften.
Während akute Schmerzen mit Beseitigung der Ursache relativ schnell wieder verschwinden, treten chronische Schmerzen auch dann noch auf, wenn der Ursprung des Leidens längst beseitigt ist: Die Schmerzreaktion der betroffenen Nervenzellen hat sich verselbstständigt. Dieses Schmerzgedächtnis muss in entsprechenden Therapien von Spezialisten gesondert behandelt werden, was jedoch oft unterbleibt. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge fünf bis acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, wobei permanente Rücken- und Kopfschmerzen die Liste der häufigsten Leiden anführen. (af)
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