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Wirbelsturm: Alarmstufe Rot für Sturm 'Ophelia' in Irland

Der ehemalige Hurrikan "Ophelia" erreicht als außertropischer Sturm Irland - und besitzt immer noch die Gewalt eines Wirbelsturms.
Sturmtief Ophelia

Der rekordverdächtige Sturm "Ophelia" erreicht in den nächsten Stunden Irland. In der gesamten Republik gilt Warnstufe Rot, alle Schulen des Landes bleiben geschlossen. Der ehemalige Hurrikan wird wohl direkt über die Insel ziehen, weshalb die Wetterbehörde eine drastische Warnung aussprach: "Heftige und zerstörerische Böen sind für alle Landesteile vorhergesagt – besonders im Südwesten und Süden am Morgen sowie in den östlichen Bezirken im Lauf des Nachmittags", so ein Sprecher der irischen Wetterbehörde Met Éireann. Dazu drohen heftige Regenfälle und eine Sturmflut an vielen Küstenabschnitten, die zu lebensbedrohlichen Fluten führen können. Mittlerweile hat sich "Ophelia" von einem tropischen Hurrikan zu einem außertropischen Orkan entwickelt, dabei aber wenig von seiner Wucht verloren. Gegenwärtig bewegt er sich mit etwa 70 Kilometern pro Stunde nach Nordosten.

Met Éireann befürchtet zudem, "Ophelia" könnte so schlimm wie der ehemalige Hurrikan "Debbie" werden, der stärkste Sturm, der Irland seit Beginn moderner Wetteraufzeichnungen traf. Er führte 1961 zu 18 Toten. Beim aktuellen Orkan werden Böen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 120 und 160, an der Südküste sogar bis 200 Kilometer pro Stunde erwartet. Dazu kommt eine Brandung mit Wellenhöhen von mehr als zehn Metern. Der Bevölkerung wird darum dringend davon abgeraten, sich in Strandnähe oder auf Klippen aufzuhalten. Intensiven Dauerregen wie bei den Hurrikanen "Harvey" oder "Irma" in den Vereinigten Staaten vor wenigen Wochen muss Irland jedoch nicht befürchten. Das Orkantief verlagert sein Zentrum relativ rasch Richtung Nordosten und nimmt dabei den Schwerpunkt der Niederschläge mit sich.

Auf ihrem weiteren Weg soll "Ophelia" dann rasch an Substanz verlieren, meldet der Deutsche Wetterdienst. Richtung Südnorwegen schwächt sie sich demnach deutlich ab und löst sich schließlich auf. Der Sturm endet als Randtrog eines Sturmtiefs über Nordwestrussland. Deutschland wird deshalb sehr wenig davon spüren.

Ihren Eintrag in die meteorologischen Geschichtsbücher hat "Ophelia" allerdings sicher. Im Lauf des Samstags (14.10.) hatte sich der Hurrikan zu einem Wirbelsturm der dritthöchsten Kategorie verstärkt – mit Windgeschwindigkeiten bis 220 Kilometer pro Stunde. Noch nie seit Beginn der modernen Wettererfassung hat ein Hurrikan im nordöstlichen Atlantik eine derartige Wucht entfaltet.

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