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News: Algenblüte reguliert sich durch Gift

Kieselalge
Kieselalgen schützen sich durch einen Aldehyd-Giftstoff einerseits vor Fraßfeinden, regulieren damit andererseits aber auch ihre Koloniedichte. Dies berichten Forscher um Chris Bowler von der Ecole Normale Supérieure in Paris.

Diatomeen, weltweit verantwortlich für rund zwanzig Prozent der globalen Primärproduktion, vermehren sich in den Ozeanen bei regelmäßig wiederkehrenden Algenblüten und locken zu diesen Zeiten auch vermehrt Fraßfeinde wie Krebse an. Gegen diese sowie gegen pathogene Keime schützen sich die Algengemeinschaften mit Hilfe des giftigen Aldehyds Decadienal, welcher von verwundeten Algen abgegeben wird. Die Substanz behindert unter anderen die Entwicklung der Krebsbrut, tötet aber auch die Algen selber.

Dies sei aber nur in hoher Dosis der Fall, so Bowler und Kollegen nach Diatomeen-Experimenten mit unterschiedlichen Dosen des Aldehydes: Allein größere Mengen der Substanz kurbeln erst die intrazelluläre Kalzium-Ausschüttung und nachfolgend die Produktion des Signalstoffes Stickstoffmonoxid an, was dann mit dem Tod der Einzeller einher geht. In niedrigen Mengen sorgen die Aldehyde dagegen nicht für höhere intrazellulär NO-Wert. Stattdessen zeigen sich die mit geringen Dosen inkubierten Diatomeen später resistent auch gegen höhere Giftmengen.

Offensichtlich reguliert die Substanz demnach nicht nur die Population der Räuber, sondern auch die der Algengesellschaft selbst, schließen die Wissenschaftler.

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