Sinneswahrnehmung: Alk besitzt Tastfedern
Die markanten Federn im Gesicht einiger Alkenvogelarten der Gattung Aethia – etwa des Schopfalks (Aethia cristatella) – dienen offensichtlich nicht nur der Zierde, die potenzielle Partner beeindrucken soll. Wie Sampath Seneviratne von der University of British Columbia in Vancouver und Ian Jones von der Memorial University im kanadischen St. John bemerkt haben, funktionieren die Federn ähnlich wie die Schnurrhaare von Katzen oder Ratten: Sie helfen bei der Orientierung, weil sie wie ein Tastsinn wirken.
Mit diesen Ergebnisse im Hinterkopf verglichen sie anschließend die Lebensweise vieler verschiedener Vogelarten. Tatsächlich besaßen sehr viele nachtaktive, in Höhlen brütende sowie in dicht besiedelten Kolonien lebende Spezies derartige Federanhängsel. Bislang vermuteten Biologen, dass sie sich im Laufe der Evolution vor allem entwickelt hatten, um Weibchen zu beeindrucken. Bei vielen Arten weisen allerdings nicht nur die Männchen die langen Gesichtsfedern auf, sondern auch ihre Partnerinnen. Zusammen mit der weiten Verbreitung im Vogelreich bestärke dies nach Seneviratne den Verdacht, dass sie eben mehr als nur Zierde sind. (dl)
Die Alken nisten in engen, dunklen Felsspalten, in denen sie sich mangels Licht nicht auf ihre Augen verlassen können. Die Forscher testeten deshalb, wie sich die Vögel in künstlichen, labyrinthartigen Nisthöhlen orientieren, und wie oft sie dabei gegen die Wände stießen. Nachdem sie ihren Tieren die Kopffedern plattgedrückt hatten, prallten diese zweieinhalb Mal so oft gegen die Hindernisse wie mit voll aufgestelltem Schmuck: Je länger die Federn ursprünglich waren, desto häufiger passierte ihnen das Missgeschick – für Seneviratne und Jones ein sicheres Indiz, dass die Federn vor allem als verlängertes Tastorgan gedacht sind.
Mit diesen Ergebnisse im Hinterkopf verglichen sie anschließend die Lebensweise vieler verschiedener Vogelarten. Tatsächlich besaßen sehr viele nachtaktive, in Höhlen brütende sowie in dicht besiedelten Kolonien lebende Spezies derartige Federanhängsel. Bislang vermuteten Biologen, dass sie sich im Laufe der Evolution vor allem entwickelt hatten, um Weibchen zu beeindrucken. Bei vielen Arten weisen allerdings nicht nur die Männchen die langen Gesichtsfedern auf, sondern auch ihre Partnerinnen. Zusammen mit der weiten Verbreitung im Vogelreich bestärke dies nach Seneviratne den Verdacht, dass sie eben mehr als nur Zierde sind. (dl)
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