Werbepsychologie: Alkoholkonsum im TV steckt an
Wird im Fernsehen getrunken, blicken auch die Zuschauer tiefer ins Glas.
Film und Fernsehen beeinflussen den Alkoholkonsum des Publikums, glauben niederländische Forscher. Der Psychologe Rutger Engels von der Universität Nijmegen und seine Kollegen stellten in einem Experiment fest, dass Bilder von Alkohol auf der Mattscheibe die Trinkfreude der Zuschauer verstärken.
Jeweils zwei befreundete männliche Probanden, insgesamt 80 Freiwillige, sollten es sich im Labor der Niederländer gemütlich machen – angeblich wollten die Forscher deren Fernsehgewohnheiten untersuchen. Damit sich die Versuchspersonen ganz wie zu Hause fühlten, durften sie sich auf eine komfortable Couch vor einen großen Fernseher mit Heimkino-Sound lümmeln, daneben stand ein Kühlschrank mit alkoholischen und nicht-alkoholischen Erfrischungsgetränken.
Die Freunde sahen sich dann gemeinsam einen einstündigen Filmausschnitt an. Gezeigt wurde entweder ein Streifen, in dem die Darsteller oft zur Flasche griffen, oder einer, in dem gar kein Alkohol konsumiert wurde. Auch die Werbeblöcke, die die Forschern eigens zusammengestellt hatten, enthielten entweder Spots für das Genussmittel – oder eben nicht.
Ergebnis: Probanden, die Alkohol trinkende Menschen auf dem Bildschirm sahen, konsumierten im Schnitt 1,5 Drinks mehr als diejenigen mit alkoholfreier Fernsehstunde. Die Studie habe erstmals gezeigt, dass sich Alkoholkonsum im Fernsehen direkt im Trinkverhalten niederschlage, so die Forscher. (cw)
Engels, R. C. et al.:Alcohol Portrayal on Television Affects Actual Drinking Behaviour. In: Alcohol and Alcoholism 10.1093/alcalc/agp003, 2009.
Jeweils zwei befreundete männliche Probanden, insgesamt 80 Freiwillige, sollten es sich im Labor der Niederländer gemütlich machen – angeblich wollten die Forscher deren Fernsehgewohnheiten untersuchen. Damit sich die Versuchspersonen ganz wie zu Hause fühlten, durften sie sich auf eine komfortable Couch vor einen großen Fernseher mit Heimkino-Sound lümmeln, daneben stand ein Kühlschrank mit alkoholischen und nicht-alkoholischen Erfrischungsgetränken.
Die Freunde sahen sich dann gemeinsam einen einstündigen Filmausschnitt an. Gezeigt wurde entweder ein Streifen, in dem die Darsteller oft zur Flasche griffen, oder einer, in dem gar kein Alkohol konsumiert wurde. Auch die Werbeblöcke, die die Forschern eigens zusammengestellt hatten, enthielten entweder Spots für das Genussmittel – oder eben nicht.
Ergebnis: Probanden, die Alkohol trinkende Menschen auf dem Bildschirm sahen, konsumierten im Schnitt 1,5 Drinks mehr als diejenigen mit alkoholfreier Fernsehstunde. Die Studie habe erstmals gezeigt, dass sich Alkoholkonsum im Fernsehen direkt im Trinkverhalten niederschlage, so die Forscher. (cw)
Engels, R. C. et al.:Alcohol Portrayal on Television Affects Actual Drinking Behaviour. In: Alcohol and Alcoholism 10.1093/alcalc/agp003, 2009.
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