News: Alles bleibt, wie es ist
1997 ging mit neuen Daten des Hubble Space Telescope schließlich die Erkenntnis durch Mark und Bein, dass die Hubble-Konstante eines nicht ist, nämlich konstant. Vielmehr gibt es die "dunkle Energie", welche die Expansion des Universums beschleunigt. Berücksichtigten die Forscher diese ungleichförmige Ausdehnung in ihren Modellen, kamen sie schließlich auf ein kosmisches Alter von 13 bis 14 Milliarden Jahren.
Doch so richtig zufrieden war man noch nicht, was fehlte, war eine unabhängige Bestätigung des Alters.
Und die lieferte nun - wie könnte es anders sein - das Hubble Space Telescope. Denn gleich um die Ecke, in nur 7000 Lichtjahren Entfernung, fanden Harvey Richter von der University of British Columbia und seine Mitarbeiter mithilfe des altgedienten Weltraumteleskops im Kugelsternhaufen M4 zahlreiche Überreste längst erloschener Sterne. Diese Weißen Zwerge sind mittlerweile so sehr abgekühlt, dass sie nur ein Milliardstel so hell leuchten wie der schwächste, mit dem bloßen Auge sichtbare Stern.
Selbst das Hubble Space Telescope stieß bei den Aufnahmen an seine Grenzen; eigentlich hatte niemand erwartet, diese Sterne sichtbar machen zu können. Doch nach alles in allem fast acht Tagen Belichtungszeit konnten ihre Helligkeiten, und somit die Temperaturen der Weißen Zwerge gemessen werden. Und die nehmen genauso gesetzmäßig ab wie in der Glut eines Lagerfeuers. Die kühler werdenden Kohlenstoffüberreste geben also Aufschluss über das Sternalter.
Und was hat das mit dem Alter des Weltalls zu tun?
Nun, diese Weißen Zwerge befinden sich in jenen Kugelsternhaufen. Und solche Kugelsternhaufen sind uralt, denn sie entstanden bereits ungefähr eine Milliarde Jahre nach dem Urknall. In ihnen fanden sich die ersten Sterne des Universums zusammen. Diese Ansammlungen aus bis zu einigen zehn Millionen Sternen ballten sich ihrerseits zu den Galaxien zusammen.
Die kalten und nur noch schwach leuchtenden Weißen Zwerge in M4 sind also die Überreste einiger der ersten Sterne überhaupt. Da in diesen Sternen jede Fusionstätigkeit längst erloschen ist, sie also lediglich abkühlen, sind sie viel zuverlässigere Uhren als noch brennende Sterne. Die "Lagerfeuer"-Methode ist deshalb sehr genau.
Dementsprechend zufrieden waren die Forscher dann auch mit dem Ergebnis. Die Weißen Zwerge in M4 sind zwölf bis 13 Milliarden Jahre alt. Zählt man die eine Milliarde Jahre hinzu, die bis zur Entstehung der ersten Sterne nach dem Urknall verstrichen, deckt sich das Ergebnis exakt mit den Modellen auf der Basis von Hubble-Konstante und dunkler Energie.
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