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News: Alpha-1-Antitrypsin gegen HIV

Blut ist ein ganz besonderer Saft. Und ein Protein, welches im Blut vorkommt, hat eine ganz besondere Fähigkeit. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Alpha-1-Antitrypsin HI-Viren daran hindern kann, gesunde Zellen zu befallen. Außerdem ist es in der Lage, in bereits befallenen Zellen die Produktion von Viren zu unterdrücken.
Das Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT), welches in der Leber produziert wird, schützt die Lunge vor der körpereigenen Elastase. Die Elastase entsteht in der Lunge bei Entzündungen, bakteriellen Infektionen oder zum Abbau von Fremdpartikeln. Entfällt die Hemmung der Elastase durch das AAT, so schädigt dieses Enzym die elastischen Fasern im Lungengewebe.

Leland Shapiro und seine Kollegen von der University of Colorado haben jetzt noch eine weitere Fähigkeit des AAT entdeckt (Federation of the American Societies of Experimental Biology Journal vom 1. Januar 2001). Die Wissenschaftler wollten herausfinden, warum sich der AIDS-Erreger HIV nicht im menschlichen Blut züchten lässt. Bei ihrer Suche nach dem Stoff, welcher das Virenwachstum hemmt, stießen die Wissenschaftler auf den Protease-Inhibitor AAT – das dritthäufigste Protein im Blut. Als sie Blut von Menschen mit einem genetisch bedingten AAT-Mangel für ihre Versuche verwendeten, vermehrten sich die Viren in diesem Medium. "Der Effekt war wirklich dramatisch", erklärte Leland Shapiro.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass AAT die HIV-Infektion bestimmter Zellen – so genannter MAGI-CCR5-Zellen – blockiert. In einem weiteren Experiment stimulierten sie U1-Zellen, welche chronisch mit HIV infiziert sind, große Mengen des Virus zu produzieren. Sobald sie aber AAT zufügten, sank die Virenproduktion der U1-Zellen um 90 bis 100 Prozent. Leland Shapiro nimmt an, dass sich HIV normalerweise in jenen Regionen des Körpers vermehrt, in denen der AAT-Gehalt sehr gering ist.

AAT könnte sich zu einer vielversprechenden Substanz für die AIDS-Therapie entwickeln, denn es unterscheidet sich von den synthetischen Protease-Inhibitoren, die derzeit gegen AIDS eingesetzt werden. Diese Stoffe greifen zwar die vom HI-Virus produzierten Proteasen an, sie werden aber immer dann wirkungslos, wenn das Virus mutiert. Das vom menschlichen Körper produzierte AAT behält jedoch seine Wirksamkeit.

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