Vor etwa 370 000 Jahren begannen moderne Menschen und Neandertaler, evolutionär getrennte Wege zu gehen. Dieser Zeitpunkt, seit dem sich beide Homo-sapiens-Arten auseinander entwickelten gilt nach unzähligen Erbgutanasyen als ziemlich gesichert.

Jetzt gibt es von ganz anderer Seite Unterstützung dafür: Tim Weaver von der University of California und sein Team hatten Schädel vermessen – und zwar von mehr als 2000 modernen Menschen und 20 Neandertalern.

Im Lauf der Evolution verändern sich die Schädelformen nämlich ganz ähnlich wie bestimmte Bereich unseres Erbgutes, in denen mit fast mathematischer Präzision Mutationen auftreten. Neben dem Abstand zwischen Nasenwurzel und Hinterhaupt bestimmten sie 36 weitere Maße.

Nach zahlreichen statistischen Tests kamen die Forscher zu dem Schluss, dass sich Homo sapiens sapiens und Homo sapiens neanderthalesnis – in guter Übereinstimmung mit den Genforschern – vor 311 000 bis 435 000 Jahren trennten und seither unabhängig voneinander entwickelten.

Die meisten der untersuchten Schädelmerkmale entstanden übrigens rein zufällig und ließen weder Mensch noch Neandertaler besser hören, sehen oder riechen.

Cindy Franke