Wirbeltierevolution: Alte Amphibien konnten schon amputierte Glieder nachwachsen lassen
Die Schwanzlurche, zu denen Molche und Salamander zählen, sind Meister der Regeneration: Anders als etwa der Mensch können sie ihre Gliedmaßen nach einer Amputation komplett nachwachsen lassen. Dies gelingt sogar noch ausgewachsenen Tieren, während nahe Verwandte der Schwanzlurche wie Kröte und Frosch die im Jugendstadium noch vorhandene Regenerationsfähigkeit dann später einbüßen. Forscher um Nadia Fröbisch vom Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung interessierte nun, wann die Ahnenreihe der modernen Amphibien begann, die Totalregeneration zu er- oder zu verlernen.
Zumindest vor 290 Millionen Jahren waren schon die älteren Vorfahren der modernen Schwanzlurche vorbereitet, Gliedmaßen ersetzen zu können, meinen die Wissenschaftler nun nach der Analyse von Fossilexemplaren, die zum Teil rund 80 Millionen Jahre vor den ersten Salamandern gelebt hatten. Man erkennt das etwa an eindeutig regenerierten Gliedmaßen der Funde. Das könnte bedeuten, dass die Regenerationsfähigkeit keine Neuentwicklung von Salamander und Co ist, sondern eher ein Überbleibsel einer früher viel weiter verbreiteten Fähigkeit. Das in Urwirbeltieren noch gängige Regenerationsknowhow könnte demnach dann bei anderen, später entstandenen Gruppen verloren gegangen sein – etwa in der großen Linie der Amnioten, zu denen Schuppenechsen, Schildkröten, Reptilien, Vögel und Säuger zählen.
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