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News: Alte Korallenriffe erzählen Klimageschichte

Korallenriffe gehören nicht nur zu den bedeutendsten Bauwerken der Natur, sie können auch Auskunft über Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers vergangener Zeiten geben. Bei der Untersuchung alter Korallenriffe in Papua Neu-Guinea stellten Wissenschaftler fest, dass El Niño zu keiner Zeit so ausgeprägt war wie in den letzten 100 Jahren. Während der letzten Eiszeit war das Wetterphänomen hingegen stark abgeschwächt.
Peruanische Fischer tauften die warme Meeresströmung, die im Abstand von einigen Jahren um die Weihnachtszeit an der südamerikanischen Küste auftritt, "El Niño" (spanisch: das Christkind). Warmes Wasser aus dem westlichen Pazifik strömt nach Osten und bringt das Klimageschehen durcheinander. Die aufsteigenden und absinkenden Luftbewegungen kehren sich um und sorgen für Überschwemmungen in Nord- und Südamerika, während in anderen Gegenden, in denen sonst zu dieser Zeit Regen fällt, Dürre herrscht. Vor über 130 000Jahren lag die Huon-Halbinsel in Papua Neu-Guinea noch unter Wasser. Infolge plattentektonischer Vorgänge hob sich das Land in jedem Jahr um zwei Millimeter und die umgebenden Korallenriffe bilden jetzt eine Terrassenlandschaft. Sandy Tudhope von der University of Edinburgh und David Lea von der University of California analysierten die Isotopengehalte und die chemische Zusammensetzung der alten Korallenstöcke. Sie erhielten so für die Klimageschichte 14 Zeitfenster, die jeweils einen Zeitraum von 20 bis zu 100 Jahren abdeckten. Proben aus der letzten Eiszeit und aus der davor liegenden Warmzeit machen es möglich, das Verhalten von El Niño während der verschiedenen Klimaregimes zu untersuchen. Bei der Rekonstruktion des Klimas in der Vergangenheit stellten die Wissenschaftler fest, dass die Intensität von El Niño zu keiner Zeit so stark war wie heute. Während der Eiszeit war sie sogar um 50 Prozent schwächer. "Für die letzten 100 Jahre haben wir sehr präzise Aufzeichnungen, und in den Jahren 1982-83 sowie 1997-98 hatten wir die stärksten El Niño-Phänomene überhaupt", erklärte David Lea. "Man will natürlich wissen, ob diese Ereignisse irgendwie mit der globalen Erwärmung zusammenhängen. Unsere Daten zeigen, dass das Wettergeschehen im tropischen Pazifik in den letzten 100 Jahren sehr ungewöhnlich ist, aber man kann nicht sagen, welche Faktoren auf El Niño einwirken."
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