17. Jahrhundert: Alter Besen im Klosterklo
Kaum irgendwo sind die Lebensumstände der Menschen besser bezeugt als in deren Latrinen: In ihnen sammelt sich im Laufe der Generationen, was – versehentlich oder absichtlich – dort hineinfiel. Und weil die Dinge im sauerstofffreien Kompost kaum verrotten, überdauern sie nicht selten die Jahrhunderte.
In Paderborner Gaukirchkloster sind Archäologen jetzt auf einen Abort aus dem 17. Jahrhundert gestoßen, der vom arbeitsamen und kargen Leben der Nonnen zeugt. Im bestens erhaltenen Kot entdeckten die Forscher zahlreiche Gebrauchsgegenstände der Benediktinerinnen, darunter auch einen außergewöhnlich gut konservierten Reisigbesen.
Der mit Baststreifen zusammen gebundene Feger war wohl nach langem Gebrauch abgenutzt und deshalb weggeworfen worden. Er ist 25 Zentimeter lang und hat die 300 Jahre recht unbeschadet überstanden. Es fanden sich neben einer Ledersohle auch eine Spindel und eine hölzerne Garnspule – ganz nach dem Grundsatz des Benediktinerordens: Ora et labora – Bete und arbeite.
Die Archäologen um Sven Spiong von der LWL-Stadtarchäologie in Paderborn stießen außerdem auf Überreste eher spärlicher Mahlzeiten: Walnuss- und Haselnussschalen sowie Kirschkerne. Von ganz anderen Umständen zeugen da die Latrinen der Dom- und Stiftsherren aus selbiger Zeit. Darin lassen Austernschalen und kostbare Gläser üblicherweise auf einen recht weltlichen und ziemlich ausschweifenden Lebensstil schließen.
Der Benediktinerorden gilt als ältester Orden in der westlichen Kultur und gründet sich auf die Einhaltung der Benediktusregel, die eine Anleitung für das klösterliche Leben sein soll.
Tabea Rueß
In Paderborner Gaukirchkloster sind Archäologen jetzt auf einen Abort aus dem 17. Jahrhundert gestoßen, der vom arbeitsamen und kargen Leben der Nonnen zeugt. Im bestens erhaltenen Kot entdeckten die Forscher zahlreiche Gebrauchsgegenstände der Benediktinerinnen, darunter auch einen außergewöhnlich gut konservierten Reisigbesen.
Der mit Baststreifen zusammen gebundene Feger war wohl nach langem Gebrauch abgenutzt und deshalb weggeworfen worden. Er ist 25 Zentimeter lang und hat die 300 Jahre recht unbeschadet überstanden. Es fanden sich neben einer Ledersohle auch eine Spindel und eine hölzerne Garnspule – ganz nach dem Grundsatz des Benediktinerordens: Ora et labora – Bete und arbeite.
Die Archäologen um Sven Spiong von der LWL-Stadtarchäologie in Paderborn stießen außerdem auf Überreste eher spärlicher Mahlzeiten: Walnuss- und Haselnussschalen sowie Kirschkerne. Von ganz anderen Umständen zeugen da die Latrinen der Dom- und Stiftsherren aus selbiger Zeit. Darin lassen Austernschalen und kostbare Gläser üblicherweise auf einen recht weltlichen und ziemlich ausschweifenden Lebensstil schließen.
Der Benediktinerorden gilt als ältester Orden in der westlichen Kultur und gründet sich auf die Einhaltung der Benediktusregel, die eine Anleitung für das klösterliche Leben sein soll.
Tabea Rueß
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