Röntgenastronomie: Altern Kugelsternhaufen in Zeitlupe?
Sie gelten als älteste "Bewohner" der Milchstraße, die seit Jahrmilliarden scheinbar unverändert ihre Kreise im Halo unserer Galaxis ziehen: Kugelsternhaufen. Doch ihre tief im Innern verborgenen Zentren unterlaufen einen Alterungsprozess in drei Phasen. Das dritte Stadium hat allerdings – entgegen bisheriger Annahmen – wohl noch kaum ein Haufen erreicht, wie Beobachtungen mit dem NASA-Röntgenobservatorium Chandra nun zeigen.
Nach der Bildung eines Kugelsternhaufens beginnen viele der darin versammelten Hunderttausenden von Sonnen, sich um das Zentrum zu scharen. Ihre Anzahl dort ist um ein Millionenfaches höher als in einem vergleichbaren Gebiet um die Erde. Daher finden sich in der zweiten Phase viele zu Doppelsternen zusammen, oft fließt dann ständig Gas vom ausgedehnteren zum kompakteren Stern hinüber, erhitzt sich dort beim Aufprall und sendet Röntgenstrahlung aus. Im dritten Stadium rücken alle Sonnen noch enger zusammen, die Doppelsterne lösen sich wieder auf. Aus Sterndichte im Zentrum und der Anzahl von Röntgenquellen lässt sich also ermitteln, in welcher Alterungsphase der Haufen sich gerade befindet.
"Es ist erstaunlich, dass diese Objekte, die zu den ältesten des Universums zählen, sich seit ihrer Entstehung kaum entwickelt haben", resümmiert Fregeau seine Studie. Die Theoretiker dürfte das Ergebnis freuen, bestätigt es sie doch ihre Arbeiten der letzten Zeit. Diese ließen erwarten, dass die Entwicklung von Kugelsternhaufen langsamer vonstatten geht als bisher angenommen. Einigen Modellen zufolge kann kein Kugelsternhaufen in den rund 13 Milliarden Jahren seit dem Urknall Phase drei überhaupt erreicht haben. (dre)
Nach der Bildung eines Kugelsternhaufens beginnen viele der darin versammelten Hunderttausenden von Sonnen, sich um das Zentrum zu scharen. Ihre Anzahl dort ist um ein Millionenfaches höher als in einem vergleichbaren Gebiet um die Erde. Daher finden sich in der zweiten Phase viele zu Doppelsternen zusammen, oft fließt dann ständig Gas vom ausgedehnteren zum kompakteren Stern hinüber, erhitzt sich dort beim Aufprall und sendet Röntgenstrahlung aus. Im dritten Stadium rücken alle Sonnen noch enger zusammen, die Doppelsterne lösen sich wieder auf. Aus Sterndichte im Zentrum und der Anzahl von Röntgenquellen lässt sich also ermitteln, in welcher Alterungsphase der Haufen sich gerade befindet.
John Fregeau, Astronom an der Northwestern University in Evanston, untersuchte mit Chandra jetzt dreizehn Kugelsternhaufen. Drei davon weisen trotz ihrer starken Sternkonzentration im Zentrum noch zahlreiche Röntgenquellen auf, sind also erst in Phase zwei ihrer Entwicklung. Die zehn übrigen Vertreter waren noch nicht einmal bei dieser Altersstufe angelangt: Die geringe Anzahl von Röntgendoppelsternen deutet bei ihnen auf das jugendliche Stadium eins hin.
"Es ist erstaunlich, dass diese Objekte, die zu den ältesten des Universums zählen, sich seit ihrer Entstehung kaum entwickelt haben", resümmiert Fregeau seine Studie. Die Theoretiker dürfte das Ergebnis freuen, bestätigt es sie doch ihre Arbeiten der letzten Zeit. Diese ließen erwarten, dass die Entwicklung von Kugelsternhaufen langsamer vonstatten geht als bisher angenommen. Einigen Modellen zufolge kann kein Kugelsternhaufen in den rund 13 Milliarden Jahren seit dem Urknall Phase drei überhaupt erreicht haben. (dre)
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