Neurophysiologie: Alternde Sinneszellen unterdrücken Durstgefühl
Wissenschafter aus Australien und den USA haben herausgefunden, warum ältere Menschen häufig zu wenig trinken: Ihre Sinneszellen im Mund, Rachen und Magen senden nach dem Trinken falsche Signale an das Gehirn, sodass sie die aufgenommene Flüssigkeitsmenge überschätzen.
Die Forscher um Gary Egan vom Howard-Florey-Institut in Melbourne hatten sowohl bei jungen Menschen im Alter zwischen 21 und 30 Jahren als auch bei älteren Personen zwischen 65 und 74 Jahren durch die Infusion einer Salzlösung Durst ausgelöst. Anschließend konnten die Probanden so viel trinken, wie sie mochten.
Das Durstgefühl war bei beiden Versuchsgruppen gleich groß. Die Älteren tranken jedoch nur halb so viel Wasser, um ihren Durst zu löschen. Wie Messungen der Salzkonzentration im Blut zeigten, litten sie immer noch unter einem erheblichen Flüssigkeitsbedarf.
Hirnaktivitätsmessungen per Positronen-Emissionstomografie offenbarten, dass bei beiden Gruppen bestimmte Hirnregionen wie der mittlere cinguläre Kortex, der unter anderem auch das Durst- und Hungergefühl kontrolliert, sich vor dem Trinken regten und danach wieder beruhigten. Demnach gaukelte das Gehirn der alten Probanden trotz weiterhin bestehenden Flüssigkeitsbedarfs einen gelöschten Durst vor.
Dehydratation von älteren Personen ist vor allem in heißen Sommern ein großes Problem. Schätzungsweise 50 000 Menschen starben im Rekordsommer 2003 – darunter viele Ältere, die nicht ausreichend getrunken haben. (aj)
Die Forscher um Gary Egan vom Howard-Florey-Institut in Melbourne hatten sowohl bei jungen Menschen im Alter zwischen 21 und 30 Jahren als auch bei älteren Personen zwischen 65 und 74 Jahren durch die Infusion einer Salzlösung Durst ausgelöst. Anschließend konnten die Probanden so viel trinken, wie sie mochten.
Das Durstgefühl war bei beiden Versuchsgruppen gleich groß. Die Älteren tranken jedoch nur halb so viel Wasser, um ihren Durst zu löschen. Wie Messungen der Salzkonzentration im Blut zeigten, litten sie immer noch unter einem erheblichen Flüssigkeitsbedarf.
Hirnaktivitätsmessungen per Positronen-Emissionstomografie offenbarten, dass bei beiden Gruppen bestimmte Hirnregionen wie der mittlere cinguläre Kortex, der unter anderem auch das Durst- und Hungergefühl kontrolliert, sich vor dem Trinken regten und danach wieder beruhigten. Demnach gaukelte das Gehirn der alten Probanden trotz weiterhin bestehenden Flüssigkeitsbedarfs einen gelöschten Durst vor.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die alternden Sinneszellen im Verdauungstrakt die aufgenommene Flüssigkeitsmenge nicht mehr richtig wahrnehmen. Ältere Menschen überschätzen daher die getrunkene Menge.
Dehydratation von älteren Personen ist vor allem in heißen Sommern ein großes Problem. Schätzungsweise 50 000 Menschen starben im Rekordsommer 2003 – darunter viele Ältere, die nicht ausreichend getrunken haben. (aj)
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