News: Altes Essen
Nicht weit von diesem Fundort entfernt, in den Guilá-Naquitz-Höhlen bei Oaxaca, stieß man schon in den 60er Jahren auf Maiskolben. Eine Datierung musste seinerzeit unterbleiben, denn die Anwendung der Radiokarbonmethode hätte auch ihre Zerstörung bedeutet. Heute ist dies kein Problem mehr, und so ermittelte Kent Flannery vom Museum of Anthropology der University of Michigan die Konzentration des 14C-Isotops jetzt mithilfe eines Massenspektrometers und errechnete ein Alter von 6250 Jahren. Damit nutzten die Völker dieser Region den Mais mehr als 700 Jahre früher als bisher angenommen.
Da es in den Guilá-Naquitz-Höhlen nicht den geringsten Hinweis auf Teosinte gibt - Flannerys Kollegin Dolores Piperno vom Smithsonian Tropical Research Institute in Panama fahndete sogar nach mikrofossilen Beweisstücken - kommen die Forscher zu dem Schluss, dass die erste Nutzung von Teosinte woanders und zu einem noch früheren Zeitpunkt erfolgt sein musste. Bruce Benz vom Biology Department der Texas Wesleyan University, der die Maiskolben beider Höhlen aus botanischer Sicht miteinander verglich, erkannte eindeutig, dass es sich bei der älteren der beiden Formen auch um eine weniger weit entwickelte Züchtung handelt. So verfügten die Kolben aus den Guilá-Naquitz-Höhlen noch nicht über mehrere Samenreihen - wie die aus den San-Marcos-Höhlen. Irgendwo in Mexiko, darüber sind sich die Forscher einig, muss aber noch der Beweis verborgen liegen, dass auch Teosinte den Menschen als Nahrung diente.
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