News: 'Altes' Hypertonie-Medikament verhindert Herztod
Herzschwäche – zum Beispiel infolge eines Infarktes oder chronischer Herzkrankheiten – ist einer der größten Killer: 50 Prozent der Patienten mit schwerer Pumpinsuffizienz sterben binnen fünf Jahren. Im vergangenen Jahrzehnt wurde die Behandlung mit ACE-Hemmern (Blutdruckmedikamente) empfohlen. Die Verschreibung einer anderen Klasse an Antihypertonika – sogenannte Beta-Blocker – war verpönt.
Doch gerade in den vergangenen Jahren hat sich dieses Bild fast vollständig gewandelt. Das "Dogma", daß diese Beta-Blocker für Menschen mit Herzinsuffizienz nicht verschrieben werden sollten, wurde immer mehr geschwächt, jetzt gestürzt.
In der neuen Untersuchung, die mit dem seit vielen Jahren bekannten Beta-Blocker Metoprolol durchgeführt wurde, waren Kranke mit Herzinsuffizienz jeglichen Stadiums aufgenommen worden. Wie gut das Mittel wirkte, zeigte sich zunächst durch die Verringerung der Gesamt-Sterblichkeit (alle Ursachen) unter den mit dem Medikament behandelten Patienten um 34 Prozent.
Die Zahl der Todesfälle durch Plötzlichen Herztod sank unter den mit Metoprolol Behandelten gar um 41 Prozent. – Und schließlich gab es um 49 Prozent weniger Sterbefälle infolge sich verschlechternder Herzinsuffizienz unter jenen Personen, die mit Metoprolol behandelt wurden.
- Spektrum Ticker vom 15.1.1998
"Kardiologen stürzen Dogma"
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