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News: 'Altes' Hypertonie-Medikament verhindert Herztod

Früher waren sie zur Behandlung von Herzschwäche verpönt, jetzt wird ihnen eine enorme positive Wirkung zugeschrieben. Die Ergebnisse einner neuen Studie sprechen für sich: Die Einnahme des seit vielen Jahren bekannten Beta-Blockers Metoprolol verringert die Gesamt-Sterblichkeit der Patienten um 34 Prozent.
Am 8. März wurden bei der Jahrestagung 1999 des American College of Cardiology (ACC) in New Orleans die Ergebnisse der MERIT-HF-Studie mit 3 991 Herzinsuffizienz-Patienten aus 14 Staaten als Probanden präsentiert. "Die Resultate der MERIT-HF-Studie zeigen den größten Erfolg bei der Behandlung der Herzinsuffizienz seit 25 Jahren. Das Medikament rettet viele Menschenleben, insbesondere durch die Verhinderung der Fälle von Plötzlichem Herztod", sagte Univ.-Prof. Dr. Ake Hjalmarson vom Universitätskrankenhaus in Gothenburg (Schweden).

Herzschwäche – zum Beispiel infolge eines Infarktes oder chronischer Herzkrankheiten – ist einer der größten Killer: 50 Prozent der Patienten mit schwerer Pumpinsuffizienz sterben binnen fünf Jahren. Im vergangenen Jahrzehnt wurde die Behandlung mit ACE-Hemmern (Blutdruckmedikamente) empfohlen. Die Verschreibung einer anderen Klasse an Antihypertonika – sogenannte Beta-Blocker – war verpönt.

Doch gerade in den vergangenen Jahren hat sich dieses Bild fast vollständig gewandelt. Das "Dogma", daß diese Beta-Blocker für Menschen mit Herzinsuffizienz nicht verschrieben werden sollten, wurde immer mehr geschwächt, jetzt gestürzt.

In der neuen Untersuchung, die mit dem seit vielen Jahren bekannten Beta-Blocker Metoprolol durchgeführt wurde, waren Kranke mit Herzinsuffizienz jeglichen Stadiums aufgenommen worden. Wie gut das Mittel wirkte, zeigte sich zunächst durch die Verringerung der Gesamt-Sterblichkeit (alle Ursachen) unter den mit dem Medikament behandelten Patienten um 34 Prozent.

Die Zahl der Todesfälle durch Plötzlichen Herztod sank unter den mit Metoprolol Behandelten gar um 41 Prozent. – Und schließlich gab es um 49 Prozent weniger Sterbefälle infolge sich verschlechternder Herzinsuffizienz unter jenen Personen, die mit Metoprolol behandelt wurden.

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