Einwanderung: Altes irisches Erbgut bestätigt frühe Migration
Vier 3000 bis über 5000 Jahre alte Genome aus Irland zeigen, dass die Vorfahren der ersten irischen Bauern aus dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum stammten. Diese Erkenntnis stimmt gut mit genetischen Daten aus anderen Teilen Europas überein. Demnach wanderten im Zeitraum von etwa 7000 bis 5000 Jahren vor heute große Populationen von Menschen aus sesshaften Kulturen nach Europa ein und verdrängten die bis dahin dort lebenden nicht sesshaften Völker. Zusätzlich zeigt sich in den Befunden eine spätere Einwanderungswelle aus Zentralasien, die unter anderem dazu führte, dass heute die meisten erwachsenen Europäer Milchzucker verdauen können.
Das älteste untersuchte Individuum ist eine Frau, die vor etwa 5200 Jahren im Nordwesten der Insel starb. Sie stammte vermutlich von Bauern aus dem Nahen Osten ab. Diese Völker zogen zuerst entlang des Mittelmeers nach Westen, wie die Daten nahelegen. Sie brachten während ihrer Ausbreitung vor rund 5500 Jahren nicht nur Ackerbau und Viehzucht nach Nordeuropa, sondern auch die Gene für dunkles Haar und dunkle Augen. Die drei untersuchten Männer starben vor etwa 3500 bis 4000 Jahren und hatten wahrscheinlich helles Haar. Außerdem trugen sie einen kleinen Anteil genetischer Anlagen für blaue Augen – wohl ein Erbe der zweiten Einwanderungswelle, die laut Daten aus ganz Europa vor etwas mehr als 4000 Jahren stattfand.
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