Tropische Regenwälder: Amazonischer Regenwald zu Dürrezeiten nicht "grüner"
2005 erlebte der tropische Regenwald in Amazonien eine katastrophale Dürre. Erstaunlicherweise zeigten Satellitendaten aus jener Zeit allerdings eine höhere Fotosyntheseleistung für das Gebiet – der Wald sei "grüner", berichteten die Forscher damals. Wissenschaftler um Douglas Morton vom Goddard Space Flight Center der NASA entlarvten die Daten von damals nun allerdings als optische Täuschung.
Die Messungen von 2005 hatten eine heftige Diskussion ausgelöst, da die Wissenschaftler damals erklärten, offenbar sei Licht und nicht die Wasserversorgung der limitierende Faktor für das Wachstum in den Regenwäldern. Dem widersprechen Morton und seine Kollegen. Der "gemessene" Effekt sei eigentlich ein Artefakt, resultierend aus der sich verändernden Position der Sonne zum Sensor: Stehen beide im Süden, "sieht" der Sensor kaum Schatten, der Wald reflektiert stark und erscheint hell. Steht die Sonne im Süden und der Sensor direkt über dem Wald, verdunkeln längere Schatten bereits das Bild, noch extremer ist es, wenn die Sonne im Süden ist, der Sensor aber sogar im Norden über das Gebiet zieht.
Als Mortons Team diese Unterschiede aus den Daten herausrechneten, verschwand das "Ergrünen" und es gab es keinen Unterschied mehr zwischen trockenen und feuchteren Jahren. Zudem überprüften die Forscher die Messungen mit eigenen LIDAR-Daten, bei denen nicht Sonnenlicht, sondern ein Laserstrahl die Reflexion auslöst. Auch hier entdeckten sie keine Unterschiede zwischen Trocken- und Regenzeit.
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