Entomologie: Ameisen opfern sich selbst
Jede Nacht geben einige Ameisen der brasilianischen Art Forelius pusillus freiwillig ihr Leben, um den Schutz ihres Volkes zu verbessern. Dieser Akt der Selbstopferung finde jedoch statt, ohne dass sich Feinde in der Nähe befänden, entdeckten Biologen um Adam Tofilski von der Landwirtschaftlichen Hochschule Krakaus. Damit unterscheiden sich die Ameisen von anderen sozial lebenden Insekten wie Bienen oder Wespen, die bisweilen ebenfalls in Tod gehen, um ihresgleichen zu schützen.
Die Forscher beobachteten, wie der Ameisenstaat jeden Abend bei Sonnenuntergang seinen Bau schützt, indem die Eingänge zum Nest mit Sand verschlossen wurden. Um die Arbeiten jedoch abzuschließen, mussten bis zu acht Arbeiter von Forelius pusillus vor den Toren bleiben – ohne Chance, in den Schoß der Familie zurückzukehren: Bis zu 50 Minuten schaufelten sie Sand in die Öffnungen am Boden, bis sie sich nicht mehr von der Umgebung unterschieden. Dies bedeutete allerdings ihren wohl sicheren Tod, denn am nächsten Tag waren diese Tiere spurlos verschwunden.
Um zu überprüfen, was mit den Ausgeschlossenen passiert, sammelten Tofilski und seine Kollegen einige davon ein und verfachteten sie in Plastikgefäß, aus dem sie nicht entweichen konnten. Bis zum folgenden Morgen starben 6 von 23 Ameisen – ein für das Volk verkraftbarer Verlust: Es besteht aus mehreren tausend Individuen. Zugleich erhöht der höchst altruistische Akt die Sicherheit des Staates.
Unklar ist den Entomologen allerdings noch, warum die Tiere verenden. Womöglich stellten sich alte oder kranke Ameisen zur Verfügung, die ohnehin kurz vor dem Ableben stünden, so Tofilski. Forelius pusillus zählt allerdings auch zu den eher feingliedrigen Ameisen, ohne die schützende Umwelt des Baus könnten sie also sehr schnell durch Verhungern oder Verdursten sterben. Und auch die potenziellen Feinde sind noch nicht bekannt: In Frage kommen zum Beispiel Treiberameisen, deren umherziehende Heere häufig fremde Ameisenbauten plündern. (dl)
Die Forscher beobachteten, wie der Ameisenstaat jeden Abend bei Sonnenuntergang seinen Bau schützt, indem die Eingänge zum Nest mit Sand verschlossen wurden. Um die Arbeiten jedoch abzuschließen, mussten bis zu acht Arbeiter von Forelius pusillus vor den Toren bleiben – ohne Chance, in den Schoß der Familie zurückzukehren: Bis zu 50 Minuten schaufelten sie Sand in die Öffnungen am Boden, bis sie sich nicht mehr von der Umgebung unterschieden. Dies bedeutete allerdings ihren wohl sicheren Tod, denn am nächsten Tag waren diese Tiere spurlos verschwunden.
Um zu überprüfen, was mit den Ausgeschlossenen passiert, sammelten Tofilski und seine Kollegen einige davon ein und verfachteten sie in Plastikgefäß, aus dem sie nicht entweichen konnten. Bis zum folgenden Morgen starben 6 von 23 Ameisen – ein für das Volk verkraftbarer Verlust: Es besteht aus mehreren tausend Individuen. Zugleich erhöht der höchst altruistische Akt die Sicherheit des Staates.
Unklar ist den Entomologen allerdings noch, warum die Tiere verenden. Womöglich stellten sich alte oder kranke Ameisen zur Verfügung, die ohnehin kurz vor dem Ableben stünden, so Tofilski. Forelius pusillus zählt allerdings auch zu den eher feingliedrigen Ameisen, ohne die schützende Umwelt des Baus könnten sie also sehr schnell durch Verhungern oder Verdursten sterben. Und auch die potenziellen Feinde sind noch nicht bekannt: In Frage kommen zum Beispiel Treiberameisen, deren umherziehende Heere häufig fremde Ameisenbauten plündern. (dl)
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