Entomologie: Ameisen senden Lebenssignal aus
Argentinische Ameisen (Linepithema humile) umgeben sich mit einem charakteristischen Duft, der ihren Artgenossen anzeigt, dass sie leben. Damit verhindern sie, während inaktiver Phasen auf der Müllkippe der Kolonie zu landen, weil andere Arbeiter sie fälschlicherweise für tot hielten.
Bislang verdächtigte man verschiedene Fettsäuren, die als Abbauprodukt bei der Verwesung entstehen, als Auslöser des Putzinstinkts. Wie Entomologen aber zuvor schon zeigen konnten, lösen derartige chemische Botenstoffe aber je nach gegenwärtig stattfindender Aktivität im Nest unterschiedliche Reaktionen hervor: Suchen die Tiere nach Nahrung, verstärken die Fettsäuren beispielsweise diesen Antrieb; nur wenn ohnehin schon geputzt wird, entfernen sie über dieses Signal die Verstorbenen. Tote Tiere setzen zudem erst nach geraumer Zeit und fortgeschrittenen Zerfallsstadien weitere charakteristische Abbauprodukte frei, die den Entsorgungsdrang auslösen – zu spät, um eine ausreichende Nesthygiene zu gewährleisten.
Innerhalb von einer Stunde nach dem Ableben verschwindet dieser Geruchscocktail aus Dolichodial und Iridomyrmecin – beides Sekrete aus der Gruppe der Monoterpene – von der Haut der Tiere, wie Forscher um Dong-Hwan Choe von der University of California in Riverside beobachteten. Nach Ablauf dieser Frist entsorgen andere Staatsmitglieder umgehend die nun tatsächlich verblichenen Individuen: ein Hygieneverhalten, das als Nekrophorese bezeichnet und von verschiedenen staatsbildenden Insekten praktiziert wird, um das Nest sauber zu halten.
Bislang verdächtigte man verschiedene Fettsäuren, die als Abbauprodukt bei der Verwesung entstehen, als Auslöser des Putzinstinkts. Wie Entomologen aber zuvor schon zeigen konnten, lösen derartige chemische Botenstoffe aber je nach gegenwärtig stattfindender Aktivität im Nest unterschiedliche Reaktionen hervor: Suchen die Tiere nach Nahrung, verstärken die Fettsäuren beispielsweise diesen Antrieb; nur wenn ohnehin schon geputzt wird, entfernen sie über dieses Signal die Verstorbenen. Tote Tiere setzen zudem erst nach geraumer Zeit und fortgeschrittenen Zerfallsstadien weitere charakteristische Abbauprodukte frei, die den Entsorgungsdrang auslösen – zu spät, um eine ausreichende Nesthygiene zu gewährleisten.
Die Fettsäuren sind wiederum permanent präsent, werden aber von der Lebenssignalen Dolichodial und Iridomyrmecin überdeckt. Erst wenn sich diese verflüchtigen, schreiten die überlebenden Artgenossen zur Tat: Die Nekrophorese wird also nicht durch eine Zunahme, sondern durch eine Abnahme bestimmter Botenstoffe gesteuert. (dl)
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