Direkt zum Inhalt

Herpetologie: Ampelfarben beim Baumpython aufgeklärt

Erwachsener Grüner Baumpython
Der spektakuläre Farbwechsel des Grünen Baumpython (Morelia viridis) vom jugendlichen gelben oder rötlichen zum erwachsenen grünen Schuppenkleid ist womöglich geklärt. Dies teilten Wissenschaftler um Robert Heinsohn von der Australian National University in Canberra nun mit.

Junger Baumpython in Gelb | Junger Baumpython in Gelb: Erst mit zwölf Monaten färben sich die Tiere nach Grün um.
Die in den Wäldern Neuguineas und der Cape-York-Halbinsel lebenden Schlangen passt sich mit ihrer Metamorphose den sich drastisch wandelnden Lebensbedingungen zwischen ihren jeweils bevorzugten Habitaten an. Junge Pythons wachsen außerhalb des geschlossenen Regenwalds auf, wo sie auf die Jagd nach Schaben und kleinen Reptilien gehen. Mit ihren gelben oder roten Tönen passen sie sich perfekt in das unterschiedlich gefärbte Laubwerk und die Gräser des Waldrands ein.

Erwachsene Exemplare hingegen leben im Kronenbereich des Waldes, wo ihre smaragdgrüne Kolorierung perfekt mit dem Blätterdach beziehungsweise dem Dunkel des Unterholzes verschmilzt und sie diesbezüglich vor Beutegreifern schützt, während sie selbst Vögeln und Nagetieren nachstellen. Grüne Baumpythons werden wiederum vornehmlich von tag- und nachtaktiven Vögeln erlegt, die vor allem im normalen Wellenlängenbereich des Lichts sehen, in dem die Schlangen gut getarnt sind.

Junger Baumpython in Rot | Junger Baumpython in Rot: Diese Variante ist deutlich seltener als die gelbe Jugendform und konnte bislang nur an drei separaten Orten auf Neuguinea nachgewiesen werden.
Die farbliche Häutung vollzieht sich, wenn die Schlange etwa ein Jahr alt ist. Zuvor muss sie kleinere Beute jagen – derer sie eher außerhalb des Waldes habhaft wird –, da sie ihren Mund nicht weit genug öffnen kann, um größere Tiere zu erlegen. Mit dem Größenwachstum erhöhen sich dagegen ihre Nahrungsansprüche, und das Reptil zieht des Jagderfolgs wegen in ein anderes Habitat um.

Um dem Wechsel der Hautfarbe auf die Spur zu kommen, hatten die australischen Forscher 31 junge und erwachsene Schlangen über drei Jahre hinweg mit Sendern verfolgt und das Farbspiel der Tiere wie ihrer Umgebung mit Spektrofotometrie vermessen. (dl)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.