Ökologie: Amphibiensterben durch Laubstreurückgang
Seit 1970 hat die Populationsdichte der terrestrisch lebenden Amphibien im Tieflandregenwald von La Selva in Costa Rica um 75 Prozent abgenommen. Da gleichzeitig und im selben Maße auch die Reptilienbestände schwanden, machen Forscher eine Abnahme der Laubstreu, in der die Tiere leben, dafür verantwortlich und fügen damit einen weiteren Faktor in die Diskussion um das globale Amphibiensterben ein.
Seit Beginn der 1980er Jahre beobachten Forscher weltweit einen dramatischen Rückgang der Amphibienpopulationen selbst in unberührten Gebieten, mehr als ein Drittel der Arten ist gefährdet, mindestens 120 Spezies gelten seitdem als ausgestorben. Zu den Ursachen zählen klimatische Faktoren, Lebensraumzerstörung, Pestizide und Krankheitserreger, insbesondere der Pilz Batrachochytrium dendrobatidis, der in weiten Teilen der Tropen als Hauptverantwortlicher aufgedeckt wird und zu wahren Massensterben innerhalb weniger Monate führt.
Gleichzeitig erklärte sich damit die ebenfalls beobachtete Zunahme der Populationsdichten in aufgegebenen Kakaoplantagen auf dem Gelände: Diese werfen mehrmals im Jahr die Blätter ab und durch die nachwachsende Regenwaldflora ergeben sich weitere Laublieferanten.
Mit diesem neuen Erklärungsansatz für einen Amphibienrückgang fordern die Wissenschaftler, auch in zukünftigen Studien möglichst die Entwicklung der Amphibienpopulationen mit denen anderer Tiergruppen zu vergleichen, um weiteren, versteckten Ursachen auf die Spur zu kommen. Bislang wird dies selten untersucht. (af)
Seit Beginn der 1980er Jahre beobachten Forscher weltweit einen dramatischen Rückgang der Amphibienpopulationen selbst in unberührten Gebieten, mehr als ein Drittel der Arten ist gefährdet, mindestens 120 Spezies gelten seitdem als ausgestorben. Zu den Ursachen zählen klimatische Faktoren, Lebensraumzerstörung, Pestizide und Krankheitserreger, insbesondere der Pilz Batrachochytrium dendrobatidis, der in weiten Teilen der Tropen als Hauptverantwortlicher aufgedeckt wird und zu wahren Massensterben innerhalb weniger Monate führt.
In La Selva jedoch liegen die Dinge anders: Es handelt sich nicht wie sonst um Bergregenwälder, sondern um ein Reservat im Tiefland, in dem es für B. dendrobatidis zu warm ist – die Wissenschaftler um Steven Whitfield von der Florida International University konnten bei verschiedenen Stichproben auch keinen Pilzbefall feststellen. Er könnte zudem den Rückgang der Reptilien nicht erklären. Dafür beobachteten die Forscher zunehmend wärmere und gleichmäßiger feuchte Bedingungen in La Selva, die zum einen den Blattfall bremsen und zum anderen den Abbau der organischen Substanz am Boden beschleunigen. Beides würde zu einer geringen Laubstreuschicht führen und damit zum Verlust des Lebensraumes der betroffenen Amphibien und Reptilien.
Gleichzeitig erklärte sich damit die ebenfalls beobachtete Zunahme der Populationsdichten in aufgegebenen Kakaoplantagen auf dem Gelände: Diese werfen mehrmals im Jahr die Blätter ab und durch die nachwachsende Regenwaldflora ergeben sich weitere Laublieferanten.
Mit diesem neuen Erklärungsansatz für einen Amphibienrückgang fordern die Wissenschaftler, auch in zukünftigen Studien möglichst die Entwicklung der Amphibienpopulationen mit denen anderer Tiergruppen zu vergleichen, um weiteren, versteckten Ursachen auf die Spur zu kommen. Bislang wird dies selten untersucht. (af)
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