Makedonisches Großreich: Amphipolis-Grab barg fünf Tote
Schon seit den 1950er Jahren legen griechische Archäologen eine ausgedehnte Nekropole frei, die sich nahe der antiken makedonischen Minenstadt Amphipolis erhob. Dabei wird seit nunmehr zwei Jahren besonders ein Grab als lohnendes Grabungsziel gegenüber Fachkreisen und Öffentlichkeit vermarktet: ein ungewöhnlich großes und offenbar mit einigem Aufwand errichtetes Hügelgrab, das zwischen 325 und 300 vor der Zeitenwende entstanden ist. Damit stammt es aus der Zeit von Alexander dem Großen, der 323 in Babylon starb. Er selbst ist an unbekanntem Ort in Alexandria beigesetzt – vermutet wurde aber, dass der Tumulus in Amphipolis eine Grabstätte seiner Verwandten gewesen sein könnte.
Nun reichen die Ausgräber neue Erkenntnisse über die Toten weiter, die im Hügelgrab bestattet worden sind: Sie entdeckten Knochen von mindestens fünf Menschen; einer zum Zeitpunkt ihres Todes rund 60-jährigen Frau, einem Neugeborenen, zwei Männern im Alter von 35 bis 45 sowie die Asche eines oder einer Erwachsenen, der oder die – anders als die anderen – eingeäschert worden war. Die beiden Männer waren offensichtlich durch Dolchstiche verwundet worden.
Spekuliert wird nun, dass die Tote Alexanders ermordete Mutter gewesen sein könnte – bei den anderen Toten könnte es sich dann theoretisch um seine Frau, seinen Sohn und vielleicht seine Halbbrüder gehandelt haben. Genanalysen sollen nun klären, ob die Verstorbenen verwandt waren. Es könnte sich aber als schwierig erweisen, die für die Untersuchung notwendigen DNA-Spuren in ausreichender Menge zu extrahieren: Es fehlt etwa an Zähnen oder anderen Knochenpartien der Toten, in denen altes Genmaterial oft gut konserviert überdauert, so das für die Ausgrabung zuständige Kulturministerium.
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