News: An den Grenzen der Quantenmechanik
Anton Zeilinger und seine Kollegen an der Universität Wien sind offenbar auf dem besten Weg dahin, denn sie konnten die bekannte Relation in einem Experiment an dem bislang schwersten Objekt nachweisen – einem C70-Fulleren. Dazu erzeugten die Physiker einen Strahl aus Fullerenen und leiteten ihn durch zwei Spaltblenden. Dabei war der erste Spalt fest auf zehn Mikrometer Weite fixiert und fokussierte so einen etwas schmaleren Strahl auf die zweite Öffnung. Diese zweite Spaltbreite variierten die Forscher im Laufe des Experiments zwischen 70 Nanometern und 20 Mikrometern und legten damit die Orts-Unschärfe der Fullerene fest. Schließlich konnten sie mit einem Laserdetektor das Beugungsmuster hinter dem Spalt erfassen und daraus die Impuls-Unschärfe bestimmen.
Zu beobachten war nun zunächst ein klassisches Verhalten, denn je kleiner die Spaltöffnung wurde, um so schmaler war der Fullerenstrahl, als er die Detektorebene passierte. Unterhalb einer Spaltbreite von 1,4 Mikrometern machte sich jedoch die Quantenmechanik bemerkbar, denn nun wuchs der Durchmesser des Strahls wieder rapide – korrespondierend zu einer entsprechend großen Unschärfe des Impulses. Zeilinger und seine Kollegen verglichen ihre experimentellen Daten mit quantenmechanischen Vorhersagen und fanden eine gute Übereinstimmung.
Wenn auch ein C70-Fulleren das größte Objekt ist, an dem offensichtlich die Heisenbergsche Unschärferelation nachgewiesen wurde, so ist es doch immer noch äußerst klein im Vergleich zu allem, was wir aus unserer Umwelt kennen – seine Größe liegt im Nanometerbereich. Deshalb lässt sich auch jetzt noch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob nicht doch eine Grenze existiert, ab der die Relation nicht mehr gilt.
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