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Internet: An Weihnachten googeln Menschen häufiger das Wort "Sex"

Festtage motivieren uns offenbar dazu, die Familie zu vergrößern. Das legt die Auswertung von Google-Suchanfragen und Geburtenraten in rund 130 Ländern nahe.
Weihnachtsbaum mit Pärchen im Hintergrund

Auch an den Feiertagen dreht sich offenbar bei vielen alles nur um das eine: Zu Weihnachten steigt im Internet die Anzahl an Suchanfragen, in denen das Wort "Sex" vorkommt. Das berichten Forscher um Ian B. Wood von der Indiana University in Bloomington im Fachmagazin "Scientific Reports". Die Wissenschaftler werteten anhand der Daten von Google aus, wann und wie häufig Menschen aus knapp 130 Ländern zwischen 2004 und 2014 im Schnitt nach dem Begriff gesucht hatten. Dabei stießen sie auf eindeutige "Sex-Peaks" an religiösen Festtagen.

In christlichen Ländern schnellten die Sex-Suchanfragen jedes Jahr vor allem pünktlich in der Woche um Weihnachten herum in die Höhe. Einen auffälligen Ausschlag nach oben konnten die Forscher passend dazu auch bei der Anzahl der Babys beobachten, die jeweils rund neun Monate später, im September, das Licht der Welt erblickten. Das offenbarten Daten zu den Geburtenraten aus zahlreichen Ländern, die die Wissenschaftler miteinbezogen.

Für vorwiegend muslimisch geprägte Länder entdeckten Wood und seine Kollegen ähnliche Trends. Nur suchten hier die Menschen nicht an Weihnachten im Internet vermehrt nach dem Wort "Sex", sondern zu Eid al-Fitr, dem Fest, welches das Ende des Fastenmonats Ramadan markiert. Da Eid al-Fitr nicht jedes Jahr auf dasselbe Datum fällt, konnten die Wissenschaftler sogar beobachten, wie sich auch die Peaks in den Suchanfragen passend dazu von Jahr zu Jahr ein wenig mitverschoben.

Weil die Wissenschaftler keinen Unterschied zwischen den Suchanfragen auf der Nord- und auf der Südhalbkugel ausmachen konnten, halten sie es für unwahrscheinlich, dass die Trends mit Umgebungseinflüssen wie der Anzahl an Tageslichtstunden oder der Temperatur zusammenhängen. Stattdessen glauben sie, dass vor allem die besinnliche Stimmung während der Weihnachtszeit zu dem gesteigerten Interesse an Sex beiträgt. So deutet etwa eine ergänzende Sprachanalyse von öffentlichen Posts beim Kurznachrichtendienst Twitter darauf hin, dass wir uns während der Feiertage allem Stress zum Trotz tendenziell glücklicher, sicherer und entspannter fühlen, erklären die Forscher. Und Koautor Luis Rocha, ebenfalls von der Indiana University, fügt noch hinzu: "Vielleicht sind die Menschen in Zeiten, in denen die Liebe und das Beschenken von Kindern im Vordergrund steht, einfach motivierter, ihre Familie zu vergrößern."

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