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England: Angelsächsisches Gräberfeld entdeckt

Beim Bau einer Schule im englischen Adwick, South Yorkshire kamen die Reste eines alten Gräberfeldes zum Vorschein. Ein Team um Richard O'Neill vom Archaeological Research & Consultancy der University of Sheffield (ARCUS) legte fünfunddreißig Gräber frei. Dabei dürfte es sich um einen der bedeutsamsten archäologischen Funde der Region handeln.

Eine erste Datierung weist den Friedhof in die Zeit zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert. Da die Grablegen alle südwestlich-nordostöstlich ausgerichtet sind, gehörten sie sicher keiner christlichen Gemeinschaft an. Im Christentum ist es nämlich üblich, die Verstorbenen mit den Füßen nach Osten zu beerdigen, damit sie in Erwartung des jüngsten Gerichts nach Osten blicken können. Auch sorgfältige Steinpackungen im Kopfbereich sprechen eher für eine heidnische Kultur.

Bereits 2001 sorgte die nur rund einen Kilometer entfernt liegende Ruhestätte einer angesehenen Wikingerfrau für Aufsehen. Sie wurde chemischen Analysen zufolge in Norwegen oder im Nordosten Schottlands geboren. Es ist zu dieser Zeit somit nicht ungewöhnlich, dass Nordländer sich hier nierdließen und auch ihre letzte Ruhe fanden. Denn seit der Mitte des 5. Jahrhunderts drangen Angelsachsen in England ein und gewannen nach und nach die Oberhoheit über Britannien. Wenn sich die Mutmaßungen bestätigen, hätte O'Neill den ersten Friedhof aus dieser Zeit in South Yorkshire entdeckt.

Cindy Franke

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