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Bergsteigen: Anrüchiges Problem: Zu viele Exkremente am Mount Everest

Der Mount Everest ist der Traum fast aller Bergsteiger. Doch deren Verdauungsprodukte werden langsam zum Albtraum für die empfindliche Hochgebirgsnatur.

Jedes Jahr versuchen hunderte Bergsteiger, den Gipfel des Mount Everest zu besteigen. Zuvor verbringen sie teilweise Wochen in verschiedenen Stationen unterhalb des Gipfels, wo sie von einheimischen Bergführern und Helfern betreut und versorgt werden. In dieser Zeit fallen natürlich große Mengen an menschlichen Ausscheidungsprodukten an. Kot und Urin werden zunehmend zum Problem für die fragile Hochgebirgsnatur des Himalaja und bergen Gesundheitsrisiken für die Menschen selbst, warnte nun Ang Tshering, der Vorsitzende der nepalesischen Bergsteigervereinigung. Die vier Lager zwischen dem Ausgangspunkt auf 5300 Meter und dem Gipfel in 8850 Meter Höhe verfügten zwar über Zelte und andere Annehmlichkeiten, besäßen jedoch keine Toiletten, so Tshering: Die Bergsteiger würden daher ihr Geschäft direkt in der Umwelt verrichten. Nur die Basislager sind mit Toilettenzelten ausgestattet: Die Exkremente werden von dort in tiefer gelegene Regionen transportiert und ordnungsgemäß entsorgt.

In größeren Höhen hingegen graben die Bergsteiger einfach ein Loch in den Schnee und schütten es danach wieder zu. Über die Jahre hinweg habe sich deshalb rund um die Lager eine Menge Exkremente angesammelt; nur wenige Expeditionen würden tragbare Toiletten mitbringen. Dagegen muss mittlerweile jeder Kletterer acht Kilogramm Abfall wieder von seinem Besteigungsversuch mitnehmen – in etwa die Müllmenge, die er produziert. Frühere Bergsteiger und Sherpas hatten sich in der Vergangenheit beklagt, dass die Gegend um die Lager zunehmend einer Müllhalde gliche, weil die Expeditionen einfach leere Sauerstoffflaschen und anderen Unrat vor Ort liegen ließen. Pro Tag scheidet ein Erwachsener unter normalen Bedingungen etwa 1 bis 1,5 Liter Urin und mindestens 200 Gramm Kot aus. Die Höhe und Kälte am Mount Everest verhindert zwar, dass sich Fäkalkeime stark verbreiten, doch könnten diese über die Wasseraufbereitung wieder in die Nahrungskette zurückgelangen.

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