Kulinarischer Schatz: Antarktische Butter seit 100 Jahren tiefgekühlt
Nach so langer Zeit schmeckt sie vermutlich ziemlich ranzig, aber dank der antarktischen Eiseskälte ist sie dennoch gut erhalten: neuseeländische Butter. Zwei Blöcke davon fanden die Konservatoren des New Zealand Antarctic Heritage Trusts in der Hütte, welche der britische Abenteurer Robert Falcon Scott bei seiner Terra Nova-Expedition zum Südpol als Basislager nutze.
Nicole Mai
Internationale Forscher arbeiten schon seit 2008 unter der Leitung von Al Fastier an der Konservierung der Hütte am Cape Evans. Denn diese steht auf der Liste der am stärksten bedrohten Bauwerke des World Monument Fund. Bei Bauarbeiten, die den schlichten Holzbau vor Schmelzwasser schützen soll, das infolge der globalen Erwärmung zunimmt, fanden sie schon über 8 000 zum Teil sehr kuriose Überbleibsel früherer Expeditionen. Darunter zwei Kisten mit schottischem Whiskey und das Fett. "Es ist erstaunlich, wie stark die Butter selbst nach 100 Jahren noch riecht," meint die Sprecherin des New Zealand Antarctic Heritage Trusts, Lizzie Meeks. "Aber ich glaube nicht, dass ich sie noch auf meinem Toast haben möchte."
Der Polarforscher Scott und sein Team von Abenteurern kamen nicht mehr dazu, die Butter zu essen: Zwar erreichten sie am 17. Januar 1912 den Südpol, kamen jedoch über einen Monat später an als die Konkurrenzexpedition des Norwegers Roald Amundsen. Auf dem Rückweg ins Basislager erfroren die durch Hunger und Krankheiten geschwächten Briten in einem Eissturm.
Nicole Mai
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