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Klimawandel: Antarktisches Schelfeis verliert dramatisch an Masse

Satellitendaten bezeugen: Die Gletscher rund um den Südpol dünnen beschleunigt aus. Für den Meeresspiegel hat das aber wohl erst später Folgen.
Antarktische Eisberge

Die Antarktis ist ein klimatisches Paradoxon. Denn einerseits wächst jedes Jahr die durchschnittliche Meereisfläche rund um den Kontinent. Und andererseits tauen dort mittlerweile die Schelfeisgebiete beschleunigt ab, wie eine Studie von Paul Holland vom British Antarctic Survey und seinen Kollegen nun anhand von Satellitendaten festgestellt hat: Seit 1994 hat sich der Eisverlust von jährlich 25 Kubikkilometern auf durchschnittlich 310 Kubikkilometer pro Jahr während des letzten Jahrzehnts erhöht, so das Resultat. In der Westantarktis, die als etwas anfälliger für Gletscherschmelze gilt, haben sich die Verluste um 70 Prozent beschleunigt, in der Ostantarktis haben sich die anfänglichen Eiszuwächse nicht fortgesetzt, und der Trend ist nun negativ. Manche der untersuchten Schelfgebiete verloren fast ein Fünftel ihres Volumens.

Auf den Meeresspiegel wirkt sich das bislang nicht aus, da das Schelfeis auf dem Wasser schwimmt: Das Schmelzwasser nimmt mehr oder weniger nur das Volumen ein, welches das Eis zuvor verdrängt hat. Die bis zu 500 Meter dicken Eispakete blockieren jedoch das Gletschereis auf dem Festland dahinter. Verschwindet es, können die Gletscher ungehindert ins Meer strömen – und ihr Eisverlust erhöht tatsächlich den Meeresspiegel. Bereits zuvor hatten Studien darauf hingewiesen, dass sich die Rate der Gletscherschmelze am Südpol erhöht hat.

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