Weltraumteleskope: Antennengalaxien in neuem Licht
Wenn Galaxien zusammenstoßen, geht die Post ab. Die so genannten Antennengalaxien sind dafür ein gutes Beispiel: Die zwei Galaxien NGC 4038 und -39 liegen rund 62 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild Rabe. Sie begannen bereits vor einigen hundert Millionen Jahren durch ihre Schwerkraft aneinander zu zerren. Dadurch verformten sich beide Galaxien stark und bildeten die langen antennenartigen Arme. Bis heute ist die kosmische Kollision noch nicht beendet. Was für Auswirkungen der Zusammenstoß hatte, verdeutlicht ein neues Foto, das sich aus Aufnahmen von drei NASA-Weltraumteleskopen zusammensetzt: Chandra, Hubble und Spitzer.
Die Bilddaten des Röntgenteleskops Chandra sind in blau dargestellt und zeigen Wolken aus heißem interstellarem Gas. Dieses Gas enthält Elemente wie Sauerstoff, Eisen, Magnesium und Silizium, die bei Supernova-Explosionen entstanden. Die hellblauen Punkte im Bild weisen auf Materie hin, die auf Schwarze Löcher oder Neutronensterne zu fällt. Sie sendet wegen der starken Beschleunigung Strahlung im Röntgenbereich aus.
Das Foto von Hubble entstand im sichtbaren Licht und enthüllt ältere Sterne und Sternentstehungsregionen (gold, weiß), sowie Staub (braun).
Die Daten von Spitzer sind in rot dargestellt. Im Infrarotlicht zeigen sich vor allem Staubwolken, die von neugeborenen Sternen aufgeheizt werden. Die hellsten – also wärmsten – Staubwolken liegen zwischen den beiden Galaxien, wo sie sich gegenseitig durchdringen: Dort bildeten sich besonders viele neue Sterne, weil das interstellare Wasserstoffgas durch die Kollision der Galaxien stark zusammengepresst wurde.
Manuela Kuhar
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.