Pheromone: Anti-Aphrodisiakum schützt junge Bettwanzen
Männliche Bettwanzen sind als rabiate und wahllose Liebhaber bekannt, die auch vor Jungtieren nicht zurückschrecken. Schwedische Forscher haben nun beleuchtet, wie sich der Nachwuchs vor Begattungsversuchen der Erwachsenen schützt.
In der Paarungszeit sind männliche Cimex lectularius hinter allem her, was etwa die Größe eines Weibchens hat. Mit ihren hakenförmigen Penissen durchdringen sie während der Begattung die Bauchdecke ihrer Partnerin und ejakulieren direkt in deren Leibeshöhle. Ausgewachsene Weibchen haben deshalb eine spezielle Körperöffnung entwickelt, um sich bei dieser so genannten "traumatischen Besamung" nicht zu stark zu verletzen. Doch für eine heranwachsende Wanze, die Nymphe, ohne solche Anpassungen ist es fatal, wenn ein Männchen sie auf diese Weise penetriert: Der Magen wird beschädigt, und Erreger können sich in der Wunde ansiedeln.
Die männliche Bettwanze nimmt das Pheromongemisch aus verschiedenen Alkanen über geruchssensorische Nervenzellen in ihrer Antenne wahr. Werden diese durch die Zugabe des nymphentypischen Alkancocktails gereizt, verhindert der Duft sogar die Verpaarung der Männchen mit eigentlich geschlechtsreifen Weibchen.
Seit einigen Jahren hält die – lange Zeit zurückgedrängte – Bettwanze wieder verstärkt Einzug in den Matratzen der Industrieländer. Vielfach haben die winzigen Insekten eine Immunität gegen die eingesetzten Pestizide entwickelt, daher werden neue Bekämpfungsansätze immer wichtiger: Die schwedischen Forscher halten es für möglich, diese spezifischen Anti-Sex-Pheromone in Zukunft einzusetzen, um die Vermehrung der Tiere einzudämmen. (vk)
In der Paarungszeit sind männliche Cimex lectularius hinter allem her, was etwa die Größe eines Weibchens hat. Mit ihren hakenförmigen Penissen durchdringen sie während der Begattung die Bauchdecke ihrer Partnerin und ejakulieren direkt in deren Leibeshöhle. Ausgewachsene Weibchen haben deshalb eine spezielle Körperöffnung entwickelt, um sich bei dieser so genannten "traumatischen Besamung" nicht zu stark zu verletzen. Doch für eine heranwachsende Wanze, die Nymphe, ohne solche Anpassungen ist es fatal, wenn ein Männchen sie auf diese Weise penetriert: Der Magen wird beschädigt, und Erreger können sich in der Wunde ansiedeln.
Vincent Harraca von der Universität Lund und seine Kollegen beobachteten nun, dass sich Männchen jungen Bettwanzen im Nymphenstadium zwar unsittlich nähern, aber auch schnell wieder von ihnen ablassen, ohne sie zu begatten. Da den Wissenschaftlern bereits bekannt war, dass Nymphen andere Pheromone absondern als ausgewachsene Tiere, testeten sie, ob dieser Geruch die Angreifer vom Geschlechtsakt abhält. Mit Nagellack versiegelten sie die Hormondrüsen der Jungtiere und beobachteten das Balzverhalten: Zwar traten die Männchen zu Nymphen mit und ohne Pheromon genauso oft in körperlichen Kontakt wie zu ausgewachsenen Weibchen, aber nur diese und die Nymphen mit versiegelten Hormondrüsen wurden auch tatsächlich besamt.
Die männliche Bettwanze nimmt das Pheromongemisch aus verschiedenen Alkanen über geruchssensorische Nervenzellen in ihrer Antenne wahr. Werden diese durch die Zugabe des nymphentypischen Alkancocktails gereizt, verhindert der Duft sogar die Verpaarung der Männchen mit eigentlich geschlechtsreifen Weibchen.
Seit einigen Jahren hält die – lange Zeit zurückgedrängte – Bettwanze wieder verstärkt Einzug in den Matratzen der Industrieländer. Vielfach haben die winzigen Insekten eine Immunität gegen die eingesetzten Pestizide entwickelt, daher werden neue Bekämpfungsansätze immer wichtiger: Die schwedischen Forscher halten es für möglich, diese spezifischen Anti-Sex-Pheromone in Zukunft einzusetzen, um die Vermehrung der Tiere einzudämmen. (vk)
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