Wahrlich ein Ausnahmefund: Nahezu unbeschadet überdauerten Teile einer Paraderüstung sowie mehrere Bronzegefäße rund 1800 Jahre in zwei antiken Brunnenanlagen einer römischen Siedlung.
Das Medaillon ... | ... zeigt die Göttin Minerva, die als Beschützerin der Krieger galt. Die Scheibe schmückte einst die Brust eines Pferdes.
Zu den Fundstücken aus dem heutigen Welzheim (Rems-Murr-Kreis) gehört ein zirka 22 Zentimeter großes Medaillon, das einst als Brustschmuck für ein Kavalleriepferd diente. Wie Claus Wolf vom Landesamt für Denkmalpflege in Stuttgart erklärt, zeigt die aus Bronzeblech getriebene Zierscheibe die römische Kriegsgöttin Minerva. Außerdem hat sich eine Beinschiene samt Knieschutzkappe erhalten, die ehemals zur typischen Ausrüstung römischer Legionäre zählte.
Die Archäologen entdeckten außerdem einen mehr als 35 Zentimeter hohen Bronzeeimer, wie er in der Antike für das Mischen von Wein bei Banketten verwendet wurde; ferner einen Bronzeteller, der für gewöhnlich Teil des Tafelgeschirrs wohlhabender Römer war.
Die wertvollen Bronzen ... | ... entdeckten die Archäologen in zwei Brunnen einer römerzeitlichen Kastellansiedlung in Welzheim. Ihre einstigen Besitzer hatten die Kostbarkeiten wohl dort vor feindlichen Eindringlingen aus Germanien verstecken wollen.
"Die Funde sind dank ihrer Lagerung in dem ständig durchfeuchteten Milieu des Brunnensediments so hervorragend konserviert, dass sie größtenteils noch ihre glänzenden Oberflächen bewahrt haben", so der Oberkonservator Andreas Thiel. Er vermutet, dass die damaligen Besitzer ihre Schätze in den beiden Brunnen versteckten, als sie Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. vor germanischen Eindringlingen fliehen mussten.
Bis dahin war das heutige Welzheim die Heimat römischer Siedler und Legionäre, die in einer Kastellansiedlung am Limes lebten. Den Grenzwall wie auch nahe gelegene Ortschaften mussten die Römer jedoch im 3. Jahrhundert n. Chr. aufgeben, da man dem Druck der einfallenden Germanenstämme nicht mehr standhalten konnte.
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