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Asteroiden: Apophis verschont uns auch 2036

Apophis

Am 9. Januar 2013 näherte sich der erdnahe Asteroid (99942) Apophis unserem Heimatplaneten bis auf 14,5 Millionen Kilometer. "Erdnah" werden solche Asteroiden genannt, die auf ihrer Umlaufbahn der Erde nahe kommen können. Diese Gelegenheit nutzten Forscher der US-Raumfahrtbehörde NASA, um den Asteroiden mit Hilfe des Deep Space Networks im kalifornischen Goldstone mit Radarsignalen anzupeilen. Dabei gelang es ihnen, die Bahn des bislang auf rund 270 Meter groß geschätzten Himmelskörper noch präziser als bislang zu vermessen. Die neuen Messdaten belegen, dass Apophis bei seinem Erdvorbeiflug am 13. April 2036 keine Gefahr mehr für uns darstellt.

Apophis, der nach einem altägyptischen Gott der Finsternis und des Chaos benannt wurde, hatte kurz nach seiner Entdeckung im Jahr 2004 Schlagzeilen gemacht. Damals deuteten erste, noch ungenaue Bahnbestimmungen an, dass der Asteroid bei seinem Erdvorbeiflug am 13. April 2029 mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,7 Prozent die Erde treffen könnte. Bald zeigten jedoch nachfolgende Untersuchungen, dass sich Apophis zwar an diesem Datum bis auf etwa 30 000 Kilometer der Erde annähern, aber definitiv unseren Planeten verfehlen wird. Jedoch bestand bislang eine kleine Chance, dass Apophis durch diesen Erdvorbeiflug mit der Schwerkraft unseres Planeten auf eine Bahn gelenkt würde, bei der er am 13. April 2036 auf Kollisionskurs mit uns käme. Vor den neuen Radarbeobachtungen stand die Chance hierfür bei etwa 1 : 250 000. Nun ist die Wahrscheinlichkeit auf 1 : 7 200 000 gesunken. Mindestens bis zum Jahr 2105, soweit reichen die Berechnungen der NASA, stellt Apophis keine Gefahr mehr für die Erde dar.

Auch mit dem europäischen Weltraumteleskop Herschel wurde Apophis bei seinem Erdvorbeiflug beobachtet. Nun liegen erste Auswertungen der Messdaten vor, sie zeigen, dass der Asteroid rund 20 Prozent größer ist als bislang angenommen und somit einen mittleren Durchmesser von 325 Metern aufweist. Dadurch steigen sein Volumen und seine Masse um rund 75 Prozent gegenüber den vorherigen ungenaueren Messungen an. Dies gilt aber nur für einen annähernd kugelförmigen Himmelskörper, während Apophis mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr unregelmäßig geformt ist.

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