Direkt zum Inhalt

Urvogel: Archaeopteryx war ein teilschwarzer Geselle

Archaeopteryx
Nur elf Exemplare des nahezu mystischen Archaeopteryx kennt die Wissenschaft, und noch immer diskutieren Paläontologen, ob die Art nur ein gefiederter Dinosaurier oder doch ein erster Vogel war. Nun jedoch können die Forscher sich vielleicht ein besseres Bild seines Aussehens machen – denn eine fossile Feder des Tiers legt nahe, dass es sich überwiegend in ein schwarzes Gefieder gehüllt haben könnte.

Berühmte Feder | Diese Versteinerung ist keine Fälschung – sondern tatsächlich eine Feder von Archaeopteryx. Eine Analyse ergab nun, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit schwarz war.
Zu dieser Ansicht kommen jedenfalls Ryan Carney von der Brown University in Providence und seine Kollegen, nachdem sie eine 1861 von Hermann von Meyer in Süddeutschland ausgegrabene versteinerte Feder eines Archaeopteryx untersucht hatten. Mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops und der Röntgenspektroskopie konnten sie darin Pigmentzellen nachweisen, die sie anschließend mit jenen von noch lebenden Vögeln verglichen. Auf Grund ihrer Struktur schloss Carney, dass die Feder – die einst wohl einen Teil der Schwinge bildete – aller Voraussicht nach schwarz gefärbt war. Melaninpigmente färben jedoch nicht nur Federn ein, sie stabilisieren diese auch und machen sie steifer, was die Flugfähigkeit der Tiere begünstigen konnte.

Ob Archaeopteryx gänzlich schwarz auftrat oder ob er auch rötliche, braune oder weiße Federpartien aufwies, kann der Paläontologe mangels Material nicht aussagen. Vor wenigen Wochen wurde allerdings erst ein neues Fossil des Urvogels vorgestellt – und womöglich finden sich bald weitere Federreste im Plattenkalk des Fränkischen Juras, aus dem alle Archaeopteryxe stammen. (dl)
  • Quellen
Carney, R. et al.: 2011. Black Feather Colour in Archaeopteryx. 2011 Society of Vertebrate Paleontology Annual Meeting, Las Vegas, 2.-5.11.2011

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.