Ephesos: Archaische Siedlung entdeckt
Was so viele Touristen im türkischen Ephesos Jahr für Jahr bestaunen, ist eigentlich "nur" das Ephesos der hellenistischen und römischen Zeit. Doch die Ursprünge der ionischen Stadt sind sehr viel älter: Österreichische Archäologen konnten nun auf dem nördlichen Stadthügel Siedlungsspuren aus dem achten Jahrhundert v. Chr. freilegen.
Historische Quellen verraten, dass Ephesos bereits im elften Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde, doch wo die Forscher nach den Überresten jener Zeit suchen sollten, wussten sie lange nicht. Denn nach und nach war der alte Meerhafen versandet, weshalb Lysimachos, ein Feldherr Alexanders des Großen und neuer König über Ephesos, die Stadt 296 v. Chr. wieder näher ans Meer verlegen ließ. Dank der neuen Funde konnten die Archäologen nun eine Lücke in der Besiedlungsgeschichte von Ephesos schließen.
Nicole Mai
Die etwa neun Hektar große Siedlung auf einer Terrasse des Berges Panayirdag stammt bereits aus archaischer und klassischer Zeit. Das internationale Team um Michael Kerschner vom Österreichischen Archäologischen Institut legte Mauerreste, Steinsockel von Wohnhäusern, Webgewichte und Keramiken frei, die zum Teil aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert stammen.
Zudem gruben die Forscher unterhalb des alten Ephesos eine neue Terrasse des schon länger bekannten Naturheiligtums der Göttin Meter-Kybele aus. Auf 40 Metern über dem Meeresspiegel entdeckten sie an einem steilen Felsabhang mehrere Marmorreliefs der Göttin aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. Neun von ihnen sind noch vollständig erhalten, drei befanden sich sogar noch am ursprünglichen Aufstellungsort. Die frühen Ephesier erflehten mit diesen Weihetafeln den Schutz der Göttin des Berges. Auf einen Tempel werden die Archäologen übrigens nicht stoßen: Meter-Kybele wurde im Freien verehrt.
Historische Quellen verraten, dass Ephesos bereits im elften Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde, doch wo die Forscher nach den Überresten jener Zeit suchen sollten, wussten sie lange nicht. Denn nach und nach war der alte Meerhafen versandet, weshalb Lysimachos, ein Feldherr Alexanders des Großen und neuer König über Ephesos, die Stadt 296 v. Chr. wieder näher ans Meer verlegen ließ. Dank der neuen Funde konnten die Archäologen nun eine Lücke in der Besiedlungsgeschichte von Ephesos schließen.
Nicole Mai
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