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Artemis-Mission: Die NASA will noch im September zum Mond starten

Die NASA erhöht den Druck auf das Team der Artemis-I-Mission. Nach zwei abgebrochenen Starts soll die Rakete jetzt so schnell wie möglich abheben – bestenfalls noch im September
Die Schwerlastrakete SLS steht auf ihrem Startplatz im Sonnenuntergang
Die Rakete soll nun doch noch im September abheben und das Orion-Raumschiff Richtung Mond befördern.

Nach zwei fehlgeschlagenen Startversuchen erhöht die NASA den Druck auf das Team der Artemis-I-Mission. Statt das »Space Launch System«, das die Orion-Kapsel zum Mond transportieren soll, in den Hangar zurückzubringen, sollen die Ingenieurinnen und Ingenieure die Rakete nun direkt auf der Startrampe reparieren. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Der Versuch, nach 50 Jahren wieder zum Mond zu fliegen, soll bestenfalls noch im September gelingen.

Um die Hardware und die Teams vor dem Wetter und anderen Umweltbedingungen auf Startrampe 39B am Kennedy Space Center in Florida zu schützen, haben die Techniker eine zeltartige Überdachung um den Arbeitsbereich errichtet, teilt die US-Raumfahrtbehörde im »Artemis«-Blog mit. Sie seien bereits dabei, die defekten Zuleitungen und Dichtungen für den Flüssigwasserstoff auszutauschen. Bei den Startversuchen am 29. August und am 3. September waren jeweils Lecks an den Betankungssystemen aufgetreten, zudem war ein Temperatursensor an einem der Triebwerke defekt. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, sind erste Tests unter superkalten Bedingungen zur Bewertung der neuen Dichtungen vorgesehen – frühestens jedoch am 21. September.

Normalerweise müsste das Raketensystem SLS noch einmal in den Hangar zurück, um die Batterien für das Flugabbruchsystem zu warten und gegebenenfalls auszutauschen. Das versucht die NASA mit einer Ausnahmegenehmigung zu umgehen. Sie hat bei den Sicherheitsbehörden »einen Antrag auf Verlängerung der aktuellen Testanforderungen gestellt«, heißt es im Blog. Außerdem habe man zwei Startmöglichkeiten beantragt: Entweder soll die Rakete am 27. September zwischen 17.37 Uhr und 18.47 Uhr deutscher Zeit abheben oder am 2. Oktober zwischen 20.52 Uhr und 22.41 Uhr. Der Oktobertermin wird noch geprüft. Die Termine könnten sich noch verschieben, da sie mit anderen geplanten Aktivitäten in Einklang gebracht werden müssen, darunter der erste Test des Asteroiden-Abwehrsystems DART und der Start der Crew-5 zur Internationalen Raumstation.

Wenn die Rakete dann endlich abgehoben hat, wird das Orion-Raumschiff ab dem Start 26 bis 42 Tage im All unterwegs sein und den Mond dabei zweimal umrunden. Artemis-I ist der unbemannte Jungfernflug der Artemis-Mission, um die Technik zu testen, die dann in einigen Jahren auch wieder Menschen zum Mond bringen soll. In der Kapsel sitzen diesmal lediglich Messpuppen sowie Plüschversionen von Snoopy und Shaun dem Schaf. Bereits mit Artemis-II sollen Menschen auf einer ähnlichen Route um den Mond kreisen wie jetzt Artemis-I, und frühestens im Jahr 2025 soll die Crew von Artemis-III dann auch dort landen. Namenspatin des Programms ist die Göttin Artemis, Zwillingsschwester von Apollo, der den legendären Apollo-Missionen der 1960er und 1970er Jahre seinen Namen lieh.

Das Ziel der Artemis I-Mission ist dabei vor allem eines: Daten und Erfahrungen sammeln. So soll abgeklärt werden, ob das Raumschiff im Umfeld des Monds genauso manövrierfähig ist wie im Umfeld der Erde. Und es wird getestet, welche Strahlenbelastung sich für die Besatzung des Raumschiffs während des Flugs ergibt. Vor zwei Tagen teilte die NASA mit, dass sie das Unternehmen Axiom Space mit der Lieferung eines Moonwalking-Systems für die Artemis-III-Mission beauftragt habe. Die Produktion soll 228,5 Millionen US-Dollar (rund 229 Millionen Euro) kosten.

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