Artenschutz: "Fliegender Edelstein" ist Vogel des Jahres 2009
Mit seinem schillernden Blau und dem leuchtenden Rot wirkt der Eisvogel so gar nicht wie ein einheimisches Tier. Vielmehr sieht er aus wie ein Irrgast aus den Tropen – und doch findet er sich noch an vielen Gewässern Deutschlands. Der wegen seiner Schönheit und Farbenpracht auch oft als "fliegender Edelstein" bezeichnete Eisvogel steht deshalb für lebendige Flüsse und Auen. Aus diesem Grund wählten ihn der Naturschutzbund Deutschlands (NABU) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum "Vogel des Jahres 2009".
Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist zudem Wappentier des LBV, der im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag feiert: "Mit seiner Wiederwahl wollen wir neuen Schwung in die Debatte um den Schutz unserer Gewässer bringen. Angesichts der Goldgräberstimmung bei regenerativen Energien sind gerade bei uns in Bayern Pläne zu erkennen, die Wasserkraft an schnell fließenden Bächen auszubauen. Damit würden viele naturnahe Lebensräume des Eisvogels beeinträchtigt", erläutert der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann. Als der leuchtend bunte Fischjäger 1973 zum ersten Mal gewählt wurde, waren seine Bestände wegen wasserbaulicher Maßnahmen, durch die wachsende Wasserverschmutzung sowie Störungen durch Erholungssuchende stark zurückgegangen.
Mittlerweile hat die Abwasserreinigung dafür gesorgt, dass die meisten Gewässer hierzulande deutlich sauberer sind, weshalb der Abwärtstrend der Art stoppte. Ihre Bestände verharren allerdings immer noch auf relativ niedrigem Niveau von 5600 bis 8000 Brutpaaren, die sich über die gesamte Republik verteilen. NABU und LBV wollen 2009 eine bundesweite Bestandserhebung durchführen und ihre Mitglieder auch zur Schaffung neuer Brutplätze für den Vogel aufrufen. Denn problematisch wirkt sich vor allem die Verbauung von Bächen und Flüssen aus, an an deren Ufer sich keine bruttauglichen Steilwände bilden können. Stauwehre wiederum beeinflussen das Wanderverhalten von Fischen und verringern deren Zahl und Vielfalt: Nahrungsmangel ist die Folge. Nur zehn Prozent der deutschen Fließgewässer gelten als naturnah. Immerhin hat der Klimawandel für den Eisvogel etwas Gutes bewirkt: Während harter Winter starben früher viele Tiere, weil Gewässer vereisten – das ist heute nur noch sehr selten der Fall.
Woher der Name des etwa spatzengroßen Eisvogels stammt, ist strittig. Manche Deutungen leiten den Namen vom althochdeutschen "eisan" für "schillern" oder "glänzen" ab. Die Bezeichnung "Schillervogel" würde jedenfalls zum irisierenden Blau des Tiers passen. Andere Namensforscher interpretieren ihn dagegen als "Eisenvogel" und vermuten einen Bezug auf das stahlblaue Rücken- oder das rostfarbene Bauchgefieder. (dl)
Damit erhält er zum zweiten Mal diesen Titel, denn bereits 1973 machten die Artenschützer auf seine Bedrohung aufmerksam. Die Entscheidung, den Eisvogel nach 36 Jahren erneut zum Symboltier zu wählen, sei bewusst gefallen. "Die damaligen Forderungen haben nicht an Aktualität verloren: Der Eisvogel braucht sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen. Nur dort findet er seine Nahrung aus Kleinfischen und natürliche Steilwände für die Anlage seiner Brutröhren. Diese Lebensräume sind in Deutschland trotz mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch Mangelware, begründet NABU-Vizepräsident Helmut Opitz die Entscheidung.
Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist zudem Wappentier des LBV, der im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag feiert: "Mit seiner Wiederwahl wollen wir neuen Schwung in die Debatte um den Schutz unserer Gewässer bringen. Angesichts der Goldgräberstimmung bei regenerativen Energien sind gerade bei uns in Bayern Pläne zu erkennen, die Wasserkraft an schnell fließenden Bächen auszubauen. Damit würden viele naturnahe Lebensräume des Eisvogels beeinträchtigt", erläutert der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann. Als der leuchtend bunte Fischjäger 1973 zum ersten Mal gewählt wurde, waren seine Bestände wegen wasserbaulicher Maßnahmen, durch die wachsende Wasserverschmutzung sowie Störungen durch Erholungssuchende stark zurückgegangen.
Mittlerweile hat die Abwasserreinigung dafür gesorgt, dass die meisten Gewässer hierzulande deutlich sauberer sind, weshalb der Abwärtstrend der Art stoppte. Ihre Bestände verharren allerdings immer noch auf relativ niedrigem Niveau von 5600 bis 8000 Brutpaaren, die sich über die gesamte Republik verteilen. NABU und LBV wollen 2009 eine bundesweite Bestandserhebung durchführen und ihre Mitglieder auch zur Schaffung neuer Brutplätze für den Vogel aufrufen. Denn problematisch wirkt sich vor allem die Verbauung von Bächen und Flüssen aus, an an deren Ufer sich keine bruttauglichen Steilwände bilden können. Stauwehre wiederum beeinflussen das Wanderverhalten von Fischen und verringern deren Zahl und Vielfalt: Nahrungsmangel ist die Folge. Nur zehn Prozent der deutschen Fließgewässer gelten als naturnah. Immerhin hat der Klimawandel für den Eisvogel etwas Gutes bewirkt: Während harter Winter starben früher viele Tiere, weil Gewässer vereisten – das ist heute nur noch sehr selten der Fall.
Woher der Name des etwa spatzengroßen Eisvogels stammt, ist strittig. Manche Deutungen leiten den Namen vom althochdeutschen "eisan" für "schillern" oder "glänzen" ab. Die Bezeichnung "Schillervogel" würde jedenfalls zum irisierenden Blau des Tiers passen. Andere Namensforscher interpretieren ihn dagegen als "Eisenvogel" und vermuten einen Bezug auf das stahlblaue Rücken- oder das rostfarbene Bauchgefieder. (dl)
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