Artenschutz: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
Es ist das kleinste und urtümlichste aller Nashörner und ist vom Aussterben bedroht: das Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis). Früher weit verbreitet auf den Inseln Sumatra und Borneo gibt es Schätzungen zufolge nur noch 80 Exemplare, manche Organisationen gehen sogar von nur rund 50 Individuen aus. Nun ist jedoch eines hinzugekommen: Am 25. November 2023 wurde im indonesischen Way-Kambas-Nationalpark im Rahmen eines Zuchtprogramms ein kleines Sumatra-Nashorn geboren.
Das 25 Kilogramm schwere, männliche Kalb ist am 460. Tag der Schwangerschaft seiner Mutter zur Welt gekommen – zehn Tage früher als der errechnete Termin. Seine Eltern sind die siebenjährige Delilah, die selbst in dem Park geboren wurde, und der Bulle Harapan, der 2007 im Zoo von Cincinnati das Licht der Welt erblickte und seit 2015 in Way Kambas lebt. Mutter und Kalb wurden von Rangern im Wald entdeckt.
Die Geburt eines Sumatra-Nashorns ist sehr selten. Seit 2012 wurden im Rahmen des Schutzprogramms in Way Kambas lediglich fünf Rhinozerosse geboren. Ein früheres Zuchtprogramm zwischen 1984 und 1996 war eingestellt worden, da in dieser Zeit kein einziges Jungtier zur Welt gekommen war.
»Dieses Nashorn ist so selten, dass nur wenige Menschen jemals eines in freier Wildbahn gesehen haben«, schreibt die Sumatra-Nashorn Allianz auf ihrer Website. Heute leben die Tiere in nur rund zehn sehr kleinen, voneinander isolierten Gebieten auf Sumatra. Dass nur noch kleine, verstreute Populationen vorhanden sind, ist die größte Bedrohung für den Fortbestand der Art neben illegaler Wilderei und der Zerstörung ihres Lebensraums. In Malaysia starben 2019 die beiden letzten dort lebenden Sumatra-Nashörner.
Das Sumatra-Nashorn ist mit einer Körperhöhe von nur 100 bis 150 Zentimetern die kleinste der fünf weltweit noch existierenden Nashornarten. Anders als bei anderen Rhinozerossen sind ihre Körper leicht behaart. Sie tragen zwei Hörner und verfügen über ein großes Repertoire an Lautäußerungen, wie Quietschen, Summen und Schnauben. (dpa/doe)
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