Artenschutz: Wirbelsturm brachte Affen einander näher
Ein katastrophaler Hurrikan hat mehr als 100 Affen, die auf einer Karibikinsel leben, näher zusammengebracht. Neue Beziehungen helfen den Tieren, die Folgen des Sturms zu überstehen, wie ein Team im Magazin »Current Biology« berichtet.
Seit Jahrzehnten studieren Wissenschaftler die verwilderten Rhesusaffen (Macaca mulatta) auf Cayo Santiago, einer kleinen Insel bei Puerto Rico. Die Kolonie wird seit ihrer Gründung im Jahr 1938 nach der Freilassung von 409 ursprünglich in Indien gefangenen Tieren kontinuierlich überwacht. Nachdem der Hurrikan Maria die Insel im Jahr 2017 verwüstet hatte, untersuchten Camille Testard von der University of Pennsylvania in Philadelphia und ihre Kollegen, welche Folgen die Katastrophe für die sozialen Interaktionen der Affen hatte.
Relativ wenige erwachsene Makaken starben in den sechs Monaten nach dem Sturm. Aber Maria hat fast zwei Drittel der Vegetation auf der Insel zerstört, was den Wettbewerb um Schatten und Nahrung verschärft haben könnte. Die Autoren verglichen Beobachtungen des Verhaltens der Tiere vor und nach dem Sturm und fanden heraus, dass die Affen nach dem Hurrikan sozialer wurden: Sie saßen häufiger dicht beieinander und streichelten sich gegenseitig.
Schüchterne, isolierte Affen suchten diese Verbindungen mehr als gesellige Affen und schlossen Freundschaften mit den Freunden ihrer Freunde. Diese Verbindungen könnten soziale Unterstützung und wertvolle Gelegenheiten zum Ausruhen im spärlichen Schatten geboten haben.
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