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Paläontologie: Artensterben wegen Erdbahnänderungen?

10 Millionen Jahre alter Backenzahn einer Maus
Schon kleine Veränderungen der Erdumlaufbahn oder der Erdachsenstellung können das Aussterberisiko zumindest für Säugetierarten in die Höhe treiben. Das ermittelte eine Forschergruppe um Jan van Dam von der Universität Utrecht nach ihrer Auswertung von rund 80 000 fossilen Nagetierzähnen mit einem Alter zwischen 2,5 bis 24,5 Millionen Jahren aus einer spanischen Fundstätte.

Sedimente mit zyklischen Ablagerungen | Geländeeinschnitt in Spanien, in dem 8,9 bis 10,2 Millionen Jahre alte Sedimente freigelegt sind. Die unterschiedlich gefärbten Schichten markieren jeweils verschiedene Ablagerungsbedingungen, die zyklisch im Abstand von mehreren zehntausend Jahren wechselten.
Aussterbeereignisse kehrten demnach alle 1,2 Millionen beziehungsweise alle 2,4 Millionen wieder – Zeiten, die sich mit den so genannten Milankovic-Zyklen in Einklang bringen lassen, die generell im 20 000- bis 400 000 Jahre-Takt auftreten. Speziell zu den genannten Zeitpunkten fallen diese Schwankungen extremer aus: So verlagert sich die Umlaufbahn der Erde in größerem Umfang im 2,4 Millionen-Jahre-Rhythmus, die Erdachse varriert im Turnus von rund einer Million Jahre deutlicher. Abhängig von diesen Erdparametern reagiert dann das Klima stärker mit Abkühlung und Niederschlagsveränderungen, was schließlich auch die Ökosysteme beeinflusst. Arten, die sich nicht schnell genug daran anpassen können, sterben in der Regel aus; in Perioden, in denen beide Zyklen zusammenfallen, traf dies bis zu ein Drittel der jeweils vorhandenen Nagetierspezies.

Die einzelnen Aussterbewellen rafften bis zu fünf Nagerarten über einen Zeitraum von 100 000 Jahren dahin. Diese Verluste wurden in der Folge jedoch wieder durch die Zuwanderung oder Evolution neuer Spezies geschlossen, sodass im Schnitt regelmäßig bald wieder 15 Nagetiervertreter lokal anzutreffen waren.

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