News: Arterienverkalkung im Mutterleib 'vorprogammiert'?
Ähnliche Ergebnisse wurden im British Medical Journal vom 25. Juli 1998 veröffentlicht. David Leon von der School of Hygiene and Tropical Medicine in London ging mit Kollegen von der University of Uppsala und der Stockholm University den Krankengeschichten von 14611 Personen nach, die zwischen 1915 und 1929 in Uppsala/Schweden und Umgebung geboren worden waren. Insbesondere interessierte die Wissenschaftler die Todesursache der bis dahin Verstorbenen sowie deren Geburtsgewicht. In der Tat stellten sie fest, daß mit abnehmendem Geburtsgewicht die Sterblichkeit an einem Herzinfarkt bei Männern signifikant zunahm. Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn sich eines der Blutgefäße verschließt, welches das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Ursache ist wie beim Schlaganfall in der Regel eine Arterienverkalkung. Diesen Zusammenhang beobachteten die Wissenschaftler auch für Geburtsgewicht und Sterblichkeit am Schlaganfall, der hier allerdings nicht signifikant war.
Martyn vermutet, daß die Struktur der Blutgefäße durch eine verlangsamte Entwicklung des Babys im Mutterleib verändert würde und so Grundlage einer späteren Arterienverkalkung sein könnte. Dieser Mechanismus würde unabhängig von den allgemein akzeptierten Risikofaktoren der Arterienverkalkung ablaufen.
Beide Untersuchungen würden demnach zeigen, daß eine ungestörte Entwicklung im Mutterleib ein wichtiges "Startkapital" für ein späteres gesundes Leben ist. Die werdende Mutter kann dazu beitragen, indem sie zum Beispiel während der Schwangerschaft nicht raucht und keinen Alkohol trinkt.
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