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News: Asche auf das Haupt der Erde

Vor etwa 65 Millionen traf ein großer Meteor die Erde und löschte dabei eine Vielzahl von Tierarten aus - darunter die großen Dinosaurier. Der brennende Staub, der anschließend als Niederschlag herabging, hat nach neueren Forschungen vermutlich globale Feuersbrünste verursacht. Dabei wurde ungefähr ein Viertel aller Landpflanzen vernichtet und somit die weltweite Biomasse drastisch verringert, was eine ganze Reihe von ökologischen Umwälzungen zur Folge hatte.
Bisherige Annahmen, als Folge eines Meteoriten-Einschlages hätten weltweite Großfeuer gewütet entbehrten bislang eines wichtigen Beweisstücks: Spuren eines raschen Niederschlags von Ruß bald nach dem Einschlag. Die Schwierigkeit besteht dabei vor allem darin, die Reihenfolge und Dauer der Ereignisse, die der Ablagerung einer dünnen Schicht außerirdischen Iridiums folgten, zu bestimmen. Den meisten Spuren eines Einschlags fehlen sedimentierte Hinweise, mit denen die einsetzenden Lauffeuer datiert werden könnten.

Nun hat ein japanisch-spanisches Geologenteam guterhaltene Schichten alter ozeanischer Sedimente aus der Nähe von Caravaca, Spanien, untersucht. Durch Verwendung bekannter Ablagerungsraten von 1,7 bis 3,1 Zentimetern pro tausend Jahre konnten die Forscher unter Leitung von Tetsuya Arinobu von der Tokyo Metropolitan University abschätzen, daß Ruß vom Himmel herabfiel und sich innerhalb von etwa tausend Jahren nach dem Einschlag des Meteors ablagerte. Anschließend analysierten die Forscher die Chemie des Ruß innerhalb einer fünf Millimeter dicken Lehmschicht, die sich unmittelbar auf der Iridiumschicht gebildet hatte. Die Menge an Coronen und anderen Kohlenwasserstoffen stammt hauptsächlich von Waldbränden und liegt über 154mal höher als die normale Konzentration beim Zerfall sogenannter höherer Pflanzen.

Die Wissenschaftler maßen außerdem den starken Rückgang der Konzentration des atmosphärischen Kohlenstoff-13-Isotops, welches das Vorkommen an höheren Pflanzen zu dieser Zeit widerspiegelt. Basierend auf den Kohlenstoff-13- und den Ruß-Daten, errechnete Computermodell, daß etwa zwischen achtzehn und vierundzwanzig Prozent der irdischen Pflanzendecke in Rauch aufgegangen sein muß. "Es ist schwer, sich ein globales Feuer von solcher Ausdehnung vorzustellen", sagt Tim Herbert von der Brown University in Providence, Rhode Island. Iain Gilmour, ein Geochemiker von der Open University in Großbritannien vertritt die Ansicht, daß die Brände auf bestimmte Regionen begrenzt waren und sich nicht über den gesamten Globus ausgebreitet haben.

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