News: Asche auf das Haupt der Erde
Nun hat ein japanisch-spanisches Geologenteam guterhaltene Schichten alter ozeanischer Sedimente aus der Nähe von Caravaca, Spanien, untersucht. Durch Verwendung bekannter Ablagerungsraten von 1,7 bis 3,1 Zentimetern pro tausend Jahre konnten die Forscher unter Leitung von Tetsuya Arinobu von der Tokyo Metropolitan University abschätzen, daß Ruß vom Himmel herabfiel und sich innerhalb von etwa tausend Jahren nach dem Einschlag des Meteors ablagerte. Anschließend analysierten die Forscher die Chemie des Ruß innerhalb einer fünf Millimeter dicken Lehmschicht, die sich unmittelbar auf der Iridiumschicht gebildet hatte. Die Menge an Coronen und anderen Kohlenwasserstoffen stammt hauptsächlich von Waldbränden und liegt über 154mal höher als die normale Konzentration beim Zerfall sogenannter höherer Pflanzen.
Die Wissenschaftler maßen außerdem den starken Rückgang der Konzentration des atmosphärischen Kohlenstoff-13-Isotops, welches das Vorkommen an höheren Pflanzen zu dieser Zeit widerspiegelt. Basierend auf den Kohlenstoff-13- und den Ruß-Daten, errechnete Computermodell, daß etwa zwischen achtzehn und vierundzwanzig Prozent der irdischen Pflanzendecke in Rauch aufgegangen sein muß. "Es ist schwer, sich ein globales Feuer von solcher Ausdehnung vorzustellen", sagt Tim Herbert von der Brown University in Providence, Rhode Island. Iain Gilmour, ein Geochemiker von der Open University in Großbritannien vertritt die Ansicht, daß die Brände auf bestimmte Regionen begrenzt waren und sich nicht über den gesamten Globus ausgebreitet haben.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 11.12.1998
"Geologischer Uhrenvergleich"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 20.11.1998
"Ein Bruchstück der Tatwaffe"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 3.11.1998
"Neue Indizien für einen Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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