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News: Aspirin schützt Pflanzen vor Infektionen

Nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen tut ab und zu ein Aspirin gut. Der Hauptwirkstoff des seit Jahrhunderten bewährten Mittels gegen Kopfschmerzen und Fieber - die Salicylsäure - verstärkt in Pflanzen die Widerstandskraft gegen Viren und Pilze. Salicylsäure ist Teil der natürlich vorkommenden pflanzlichen Abwehr, die mit dem Anschalten spezieller Gene den Kampf gegen die Eindringlinge aufnimmt. Aber nicht der ganze Abwehrapparat ist nötig, sondern schon die Säure allein reicht aus. Mit zusätzlichen Genen zur Produktion von Salicylsäure aufgerüstete Tabakpflanzen waren widerstandsfähiger gegen Infektionen als Kontrollpflanzen.
Wären wir Pflanzen, dann hätten wir wahrscheinlich nie wieder Kopfschmerzen oder Fieber. Denn Pflanzen stellen das "Allheilmittel" Aspirin bei Bedarf selbst her und schützen sich damit im Rahmen eines speziellen Abwehrmechanismus (systemic acquired resistence) gegen Pilze und Bakterien schützen. Sie aktivieren dabei eine Vielzahl von Genen, produzieren Salicylsäure und erhöhen somit ihre Resistenz.

Die Pflanzenphysiologin Marianne Verberne vom Institute of Molecular Plant Science der Leiden University und ihre Kollegen haben Tabakpflanzen mit zusätzlichen Genen für die Produktion von Salicylsäure ausgerüstet. Sie statteten die Tabakpflanzen mit zwei bakteriellen Genen aus Escherichia coli und Pseudomonas fluorescens aus. die in den Mikroorganismen an der Produktion von Salicylsäure beteiligt sind. Zielort des Gentransfers waren die für die Photosynthese verantwortlichen Organellen – die Chloroplasten. Der Gehalt an Salicylsäure in den gentechnisch veränderten Tabakpflanzen war 500 bis 1000 Mal so hoch als in den Kontrollpflanzen. Doch schädlich scheint die hohe Konzentration für die Organismen nicht zu sein, im Gegenteil. Während sie das Pflanzenwachstum nicht beeinflusste, schützte sie den Tabak verstärkt gegen das Tabakmosaikvirus und den Pilz Oidium lycopersicon.

Damit Pflanzen in ihrer Infektionsabwehr gegen Angreifer erfolgreich sind, ist also nicht der komplette Abwehrzyklus der "systemic acquired resistance" nötig. Wie Verberne und ihre Kollegen herausfanden, genügt der eigentliche Wirkstoff des schmerzlindernden Aspirins, um ihre Widerstandskraft zu erhöhen. Mit der selben Methode könnten nun auch andere Nutzpflanzen resistenter gegen ihre Schädlinge werden

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