Asteroiden: Ein erdnaher Asteroid im Visier
Immer wieder wird die 300-Meter-Radioantenne von Arecibo auf Puerto Rico dazu eingesetzt, erdnahe Asteroiden bei ihren Erdvorbeiflügen mit Radar zu erkunden. Am 14. Juli 2015 passierte der kleine Asteroid 2011 UW158 die Erde in einem Abstand von 6,9 Millionen Kilometern, was etwa der 18-fachen Distanz Erde-Mond entspricht. Auf den Radarkarten lässt sich die typisch unregelmäßige Form des Himmelskörpers erkennen und seine Größe bestimmen. Er ist etwa 600 Meter lang und bis zu 300 Meter breit. Zudem rotiert er extrem schnell, denn er vollführt eine Umdrehung um seine Achse in 37 Minuten. Bislang sind nur zwei weitere vergleichbar große und ähnlich schnell rotierende Asteroiden bekannt.
Die rasche Rotation ist ein Hinweis darauf, dass nicht allein seine sehr schwache Schwerkraft den Asteroiden stabilisiert, sondern dass er ein solider Felsblock ist, der durch atomare Bindungskräfte zusammengehalten wird. Die meisten derart kleinen Asteroiden entpuppten sich auf Radarbildern als mehr oder weniger lose Ansammlungen aus Felsbrocken und feinerem Material, es waren fliegende Schutthaufen. Sie würden bei einer so raschen Rotation durch die Fliehkräfte auseinandergerissen werden. Die Forscher um David Taylor in Arecibo nehmen an, dass 2011 UW158 aus irgendeinem Grund vor Kollisionen mit kleineren Objekten verschont blieb, so dass er nicht in einen Schutthaufen zerlegt wurde. Wegen der auf 2011 UW158 sichtbaren länglichen Strukturen verglichen die Astronomen den Himmelskörper zudem mit einer Walnuss.
2011 UW158 wurde am 25. Oktober 2011 mit dem Teleskop PanSTARRS-1 auf dem Haleakala in Maui entdeckt. Er gehört zu den Amor-Asteroiden, die sich der Erdbahn dicht annähern, sie aber nicht schneiden. Er stellt für die absehbare Zeit keinerlei Gefahr für unseren Heimatplaneten dar. Der Asteroid wird sich erst im Jahr 2108 wieder dicht der Erde annähern, dann auf rund 1,4 Millionen Kilometer oder den 3,8-fachen Abstand Erde-Mond.
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