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Sonnensystem: Asteroid Ceres hat differenziertes Innenleben

Ceres in einer Vierteldrehung | Aufnahmen des rotierenden Ceres über einen Zeitraum von zwei Stunden und zwanzig Minuten – also einer Viertelumdrehung des Kleinplaneten: Worum es sich bei dem hellen Fleck handelt, ist ein Rätsel. Die 267 Einzelaufnahmen von Hubble zeigen aber, dass Ceres fast perfekt rund ist – erklärbar nur durch ein geschichtetes Inneres.
Der größte bekannte Kleinplanet Ceres, der seine Bahnen im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter zieht, besitzt offenbar kein homogenes, sondern ein geschichtetes Inneres mit Kern, Mantel und Kruste. Zu diesem Schluss kommen Peter Thomas von der Cornell-Universität und seine Kollegen anhand von Aufnahmen mit dem Hubble-Weltraumteleskop.

Ceres im Größenvergleich | Ceres im Größenvergleich mit vier weiteren Asteroiden – Gaspra, Eros, Ida und Vesta – sowie dem Planeten Mars
Die Forscher hatten den Steinbrocken mit 930 Kilometern Durchmesser neun Stunden und damit während einer ganzen Umdrehung beobachtet. Aus den 267 Einzelbildern konnten die Wissenschaftler die Gestalt des Kleinplaneten ableiten: Der Körper ist beinahe perfekt rund und nur an den Polen etwas abgeflacht. Computersimulationen mit der Masse von Ceres, dem mittleren Radius und der daraus abgeleiteten Dichte ergaben, dass sich diese Form nur bilden kann, wenn das Innere des Asteroiden geschichtet ist: Ein homogener Körper wäre an den Polen viel stärker abgeplattet.

Vermuteter Aufbau | So könnte Ceres' Innenleben aussehen: ein massiver Steinkern, umgeben von einem womöglich sogar hundert Kilometer dicken Wassereismantel und einer dünnen Staubkruste, die den Mantel vollständig bedeckt. Denn bislang zeigten spektrometrische Daten keine Spur von Wassereis auf der Oberfläche.
Die Wissenschaftler vermuten daher einen massiven Steinkern, umgeben von einem Mantel aus Wassereis von bis zu über hundert Kilometern Dicke und einer äußeren Kruste. Obwohl auf der Oberfläche von Ceres kein Wassereis nachgewiesen wurde, halten es Thomas und seine Kollegen für möglich, dass es nur von einer dünnen Schicht begraben ist. Vielleicht wird die Dawn-Sonde, die Ceres im Jahr 2015 erreichen und umkreisen soll, das Rätsel lösen. Ceres ist auch nicht der erste Kleinplanet, der mit Mantel und Kern aufwarten kann: Auch Vesta, auf der Asteroiden-Massenrangliste die Nummer zwei, besitzt ein differenziertes Innenleben.

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