Raumfahrt: Asteroid kaum mehr als ein unförmiger Geröllhaufen
Der Asteroid Itokawa besteht aus kaum mehr als einem locker durch Schwerkraft zusammengehaltenen Haufen Geröll, der wohl bei einem frühen Zusammenstoß von zwei kleineren Asteroiden übrigblieb. Dies ergab die Auswertung der Daten, die die japanische Raumsonde Hayabusa sammelt. Hayabusa hatte im November 2005 mehrere Versuche unternommen, kurz auf Itokawa zu landen und Bodenproben zu sammeln. Die Landemanöver misslangen aber, und ein Leck in der Treibstoffversorgung führte schließlich zum Verlust der Kontrolle über die Sonde. Zuvor hatte Hayabusa aber einige Daten über die Topologie und Gravitation des unregelmäßig geformten, 535 Meter langen Brockens senden können sowie spektrografische Untersuchungen vorgenommen.
Itokawa besteht demnach aus den üblichen Urbausteinen der Planeten des Sonnensystems wie etwa Olivinen, Pyroxenen und Eisen. Die Materialien seien aber nie geschmolzen, was erst bei größeren Objekten mit höherer Schwerkraft geschieht. Die Dichte des zu 40 Prozent erstaunlich porösen Körpers ist sehr niedrig. Die Struktur des Asteroiden erkläre auch, warum kaum Einschlagkrater auf ihm zu erkennen sind, so die verantwortlichen Forscher der Weltraumorganisation JAXA: Ein Treffer würde dem Einschlag eines Kiesels in eine Sandoberfläche ähneln, wonach Kraterränder schnell wieder zugeschüttet werden. Insgesamt weicht der Aufbau von Itokawa, einem so genannten "S-Typ"-Asteroiden, stark von dem anderer schon zuvor untersuchter Asteroiden ab, die allesamt eher feste Felskörper zu sein scheinen.
Die derzeit gescheiterte Sonde Hayabusa soll mit einem Notfallplan wiederbelebt werden und mit seinem möglicherweise unbeschädigten Ionenantrieb ein Startfenster zur Erde im Jahr 2007 nutzen. Wenn keine weiteren Rückschläge auftreten, könnte die Sonde ihren Probenbehhälter 2010 auf der Erde abwerfen. Bis dahin bestehe auch Hoffnung, dass dieser beim unkontrollierten Landeversuch doch mit Asteroidenproben gefüllt wurde.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.