Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Asteroiden, Sterne und Sternhaufen – die erste Dezemberhälfte
Der Mond geht zu Anfang des Monats immer später am Abend unter. Dabei ist am Abend des 9. Dezember wieder der Lichteffekt des "Goldenen Henkels" beim Regenmeer, dem Mare Imbrium, zu sehen, der sich am besten von Einsetzen der Dämmerung bis kurz nach 20 Uhr MEZ beobachten lässt. Am 14. Dezember ist Vollmond. Dabei ist er im Vergleich zum viel beachteten "Supermond" am 14. November 2016 rund 3000 Kilometer weiter von der Erde entfernt, der Unterschied beträgt nur etwas weniger als ein Prozent.
ZDa der Mond in der ersten Nachthälfte erheblich stört, müssen wir uns wieder nach hellen Beobachtungsobjekten umschauen. Die Andromedagalaxie (Messier 31) stünde zwar günstig und ist auch ziemlich leuchtstark. Gegen das Streulicht eines zunehmenden Mondes haben ihre zarten Spiralarme aber leider keine Chance. Am besten kommen unter diesen Bedingungen punktförmige Objekte wie Sterne, Sternhaufen oder gar Asteroiden zur Geltung.
Von Letzteren lassen sich drei noch gut sichten: (1) Ceres, (4) Vesta und (18) Melpomene ziehen langsam ihre Orbits im Asteroidenhauptgürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Alle drei sind heller als 9 mag und zeigen sich somit in einem guten Fernglas oder kleinen Teleskop. Sie verändern am Nachthimmel ihre Positionen nur langsam und stehen so noch fast an den gleichen Stellen wie vor einigen Wochen.
Am späten Abend leuchtet der hellste Stern am Firnament, knapp über dem Südosthorizont. Sein Name ist Sirius A, Alpha Canis Majoris oder auch Hundsstern. Er leuchtet bläulich weiß, ist fast zweimal so groß wie unsere Sonne und etwa 8,6 Lichtjahre von uns entfernt. Seine Helligkeit am Himmel beträgt –1,46 mag. Aber das wirklich Spannende an ihm: Er ist nicht allein.
Sirius A hat einen kleinen Begleiter mit dem Namen Sirius B, ein Weißer Zwerg mit 8,5 mag Helligkeit. Er ist zwar nur so groß wie die Erde, enthält aber annähernd so viel Masse wie unsere Sonne. Sirius B ist zurzeit besonders gut zu sehen, da er sich von Sirius A entfernt. Etwa im Jahr 2025 wird er seinen maximalen Abstand erreichen, danach wird der Winkelabstand wieder kleiner. Beste Chancen also, auch die hartnäckigste Schlechtwetterperiode abzuwarten. Ein kompletter Umlauf dauert rund 50 Jahre. Der kleine Begleiter lässt sich bei sehr guten Bedingungen mit Teleskopen ab acht Zoll Öffnung Durchmesser sichten. Die Schwierigkeit bei der Beobachtung ist weniger der Abstand der beiden Komponenten zueinander, sondern eher der riesige Helligkeitsunterschied der beiden Sterne. Sirius A ist rund 10 000-mal heller als Sirius B.
Weitere Objekte für einen gelungenen Beobachtungsabend sind natürlich die offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden, die schon mit bloßem Auge im Sternbild Stier zu sehen sind. Außerdem die offenen Sternhaufen h Persei und Chi Persei zwischen den Sternbildern Perseus und Kassiopeia und Messier 36, 37 und 38 im Sternbild Fuhrmann. Sie sehen im Fernglas wirklich wunderschön bei acht- bis zehnfacher Vergrößerung aus. Daneben empfehlen sich auch Messier 35 am Fuß der Zwillinge und auch Messier 44, mitten im Sternbild Krebs.
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